Er gehört zur Singener Fasnacht wie das Programm am Schmotzigen Dunschtig einfach dazu: Der Närrische Jahrmarkt der Poppele-Zunft war auch dieses Mal wieder Anziehungspunkt für Narren jeden Alters. Fröhlich gestimmt bummelten die Besucherinnen und Besucher am Sonntag von einem Stand zum nächsten über den Rathausplatz. Dabei genossen sie das vielfältige Angebot an närrischen Kuriositäten, Mitmachaktionen und kulinarischen Spezialitäten.
Bunte Auswahl für Schnäppchenjäger
Schon vor Eröffnung drängten sich die ersten Schnäppchenjäger am Stand des Billigen Jakobs und begutachteten mit prüfendem Blick das Sammelsurium. Bei der Aufforderung „Kummet ran und gucket euch um“ ließ sich die Kundschaft nicht lange bitten. Denn wie es hieß, war nichts aus China, sondern nur Qualitätsware aus dem Hänger im Angebot.
Ganz beschaulich ging es dagegen bei den Büchermäusen und am Hutstand der Rebwieber zu. Rund 70 fantasievolle Hutkreationen und 30 Haarreifen standen zur Auswahl. Gut behütet, mit Federn, Blumen oder lila Tüll als Kopfschmuck, ging es weiter zum nächsten Stand.

Farbenfroh kostümiert fanden sich ab der Mittagszeit immer mehr Besucher ein. Nach angenehmen Temperaturen bei der Eröffnung ließ sich ab dem Mittag auch die Sonne wieder mal blicken. Köstliche Düfte schwebten über den Rathausplatz, begleitet von verschiedenen Musikgruppen hielten ganze Familien Einkehr auf den Bänken und genossen die Spezialitäten von Waffeln bis zu Raclette.
Beim „Hau den Lukas“ testeten nicht nur Kinder ihre Kräfte. Sportlicher Einsatz war gefragt, um auf einer sich drehenden Rolle die Wurst am Faden zu schnappen.

Das Marktgeschehen bot auch so manch eine Überraschung: „Wir sind mit unserem Kahn ‚Aach-Juwel‘ hier gestrandet“, erklärte Christine Monkenbusch. Zwei Mitglieder der Besatzung seien bei einer Karambolage mit einem Kreuzfahrtdampfer schon über Bord gegangen seien. „Wir sind heimatbezogen und schippern jetzt lieber über die Aach“, sagte Gabi Freybler und bot zur inneren Stärkung auch gleich einen Kräuterschnaps oder einen ordentlichen Rum an.

Männer wollen ihr Urinal wieder
Eine weiße Wand mit darauf angeordneten Teilen von Dachrinnen und Rohren warf für manch einen doch Fragen auf. „Wir wollen den Panamakanal 2.0 auch wieder in der neuen Scheffelhalle“, erklärte Peter Adrian Gäng vom Förderverein Scheffelhalle. Der habe einfach zur alten Scheffelhalle dazugehört.
Gemeint ist das Urinal in der Männertoilette: Dort hätten einfache Narren ganz selbstverständlich neben der Prominenz ihr Geschäft erledigt. Um den Tennisball als Urintropfen durch die Dachrinnen und Rohrstücke in den Kanal zu leiten, stand hilfreich ein Toilet-Management-Performance-Service-Assistant zur Seite.