Wo Wasser fließt tummeln sich auch Fische und Mücken sind nicht weit. So auch in Beuren an der Aach, wo Fische wie auch surrende Insekten in die Annalen des Dorfes eingingen. Laut Aufzeichnungen sollen es die Steißlinger gewesen sein, die nach einem Streit die Beurener als „Groppenstecher“ und „Muckenschöpfer“ beschimpften. Und so der Auslöser für gleich zwei Maskengruppen der Narrenzunft Buronia waren.
„Die Mucken haben wir erfolgreich geschöpft“, erklärt Kornelia Heizmann, wie die Vorfahren damals zu Werk gingen. Um diese lästigen Insekten gleich in großer Zahl einzufangen, rannten die Männer und Frauen mit Schöpfgeschirren durchs Aachried. Zur hämischen Freude der boshaften Nachbarn, denn von da an waren die Beurener für sie die „Muckenschöpfer“. Damit war die zweite Maskengruppe der Buronia-Zunft geboren.
Die Muckenschöpfer tragen einen Leinenkittel und ein Netz als Schöpfer, aber warum streckt die Holzmaske die Zunge heraus? „Einst ging ein Bauer auf Jagd nach einem Bienenschwarm und aus Freude auf den süßen Honig, leckte er sich schon mal die Lippen“, erklärt Kornelia Heizmann, dass statt Bienen aber Mücken in seinem Netz herumschwirrten. Die Zunge passt auch zur Maskengruppe „Groppenstecher“. Wie es heißt, wurden die kleinen Groppen gerne verspeist, aber versteckt unter Steinen war eine spezielle Fangtechnik vonnöten. Die Methode mit Essgabeln und handlichen Spießen bewährte sich nicht, aber die Beurener hatten bei den Nachbarn den Name Groppenstecher weg.
Neben zwei Maskengruppen bietet Beuren zur Fasnacht auch eine weitere Besonderheit: Die Zunft sorgt für Stärkung in den doch kräftezehrenden Tagen. „Am Schmutzigen Dunschtig ist das ganze Dorf zur Narrensuppe eingeladen und am Fasnachts-Sonntag ist Schlachtfest“, und das schon seit Gründung der Zunft 1971, betont Kornelia Heizmann. Im November dieses Jahres soll das 50. Jubiläum gefeiert werden – wenn das Corona-Virus keinen Strich durch die Rechnung macht.