Die Stadtkapelle sorgte mit schwungvoll-musikalischer Unterhaltung für gute Laune bei der Rathausstürmung in Tengen. Bürgermeister Selcuk Gök, für den die Übergabe der Macht an die Narren eine Premiere war, hatte sich extra für diesen Anlass in Frack und Zylinder geworfen.

Trotzdem ließ Narrenpräsident Michael Grambau sich nicht davon abhalten, dem neuen Stadtoberhaupt – in beinah sauberem Versmaß – die klamme Haushaltslage der Stadt unter die Nase zu halten: „Der Schultes musste ziehen die Bremse – Sense! Und dann kam es ganz dicke, kein Verkauf der Baugrundstücke: Kein Geld in der Kasse – klasse!“ In Gedichtform fiel auch die Antwort des Bürgermeisters aus: „Mit Narrenfreiheit und viel Spott, steh‘n wir zusammen in jeglicher Not. Liebe Bürger, lasst es euch sagen, wir werden alle Lasten tragen!“ Doch der Grambau legt nach: „Ein Nachtragshaushalt musste her, ja der Schultes hat‘s schon schwer. Eine Million Euro Kredit, das fand der Kämmerer wohl Shit und zog wie zum Hohn nach Donaueschingen davon.“

Millionen Euro fehlen in der Gemeindekasse

Wie es sich für den – wenn auch über die Fastnacht abgesetzten – Bürgermeister geziemt, gehörte ihm die abschließenden, versöhnlichen Worte: „Mit Humor und auch viel Mut, machen wir alles wieder gut. Tengen, unsere Heimat, so bunt und so schön, zusammen werden wir jede Herausforderung übersteh‘n!“

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Wie jedes Jahr zur Rathausstürmung hatten sich die Narren herausgeputzt und zu Motivgruppen zusammengefunden. Zum Beispiel waren die Charlie-Chaplin-Imitatoren gleich im halben Dutzend los, eine Familie hatte sich in die Figuren der Trickfilmserie „Spongebob“ verwandelt und die Robin Hood-Darsteller waren samt Burg des Sheriff von Nottingham zum Rathaus gepilgert. Tolle Hexen gab es auch zu sehen, Wahrsagerinnen mit Glaskugel sagten die Zukunft voraus und große und kleine Kamele, Krümelmonster und noch vieles andere mehr war unterwegs.

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