Das Austreiben des Winters ist die große Aufgabe des närrischen Brauchtums in der Region zwischen Rhein und Donau. In Singen scheint die organisierte Fasnet damit in diesem Jahr – nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause – besonders erfolgreich. Mit den Narren kam auch der Frühling ins Land: Beim großen Umzug strahlte die Sonne mit den bunten Gesichtern um die Wette, es wirbelte Konfetti durch die Luft und geregnet hat es nur Mocken. In bester Stimmung drängte sich das närrische Volk an den Straßenrändern und begrüßte mit „Hoorig isch de‘ sell“ lautstark die vorbeiziehenden Gruppen.

Neben den Zünften aus Singen und den Ortsteilen waren auch benachbarten Narrenvereine aus Rielasingen-Worblingen, Hilzingen, Stockach, Engen, Gottmadingen, Tengen, Eigeltingen, Radolfzell und Schienen sowie zahlreiche freie Gruppen aus Vereinen, Kindergärten und Nachbarschaften präsent. Angeführt wurde der Zug von Singens Erznarr Poppele hoch zu Ross, gleich nach dem legendären Narrenlochvermessungskommando (NLVK). Am Weitesten angereist kamen die Kemmla-Hexa aus Böblingen mit ihrem Narrenruf „Kennsch‘d mi du? I bin‘s!“
Wie ein bunter Lindwurm zogen beim Narrenbaum-Umzug am Samstag 68 Gruppen durch die Straßen der Singener Innenstadt. Mit Hexenhut und Zauberkessel waren die Magier des Montessori Kinderhauses Sinnenreich unterwegs.

Ausgelassen und in bester Laune waren auch die zahlreichen Häs-Träger. Die Hansele ließen ihre Subloddere auf die Köpfe knallen, auch die wilden Hexen stürmten voll in ihrem Element durch die Straßen.