Der neue Ukrainische Verein hat seine Gründungsversammlung mit Bravour absolviert. Dank einer sehr guten formalen Vorbereitung wird der Vorstand nun Angebote entwickeln, die den Kriegsflüchtlingen die Eingewöhnung weiter erleichtern sollen. Es geht dem Verein um Informationsaustausch, die Integrationsarbeit beratend zu unterstützen und die Partnerschaft zwischen allen Bürgern und den Ukrainern zu fördern. Der Verein, der von rund zwei Dutzend Gründungsmitgliedern auf den Weg gebracht wurde, hat seinen Sitz in Singen, wird aber landkreisweit Angebote machen.
Ukrainer haben „enorme Gastfreundschaft“ erfahren
Die Bundesrepublik Deutschland hat seit Beginn des Kriegs in der Ukraine vor knapp elf Monaten fast eine Millionen Kriegsvertriebene aufgenommen. Ungefähr 620 dieser Menschen sind in Singen aufgenommen worden. „Wir haben hier eine enorme Gastfreundschaft erfahren und uns jetzt schon etwas eingelebt“, sagte Evgenij Starchak im Namen der anwesenden Kriegsvertriebenen, denn er selbst ist bereits vor 20 Jahren nach Deutschland gekommen. „Mit der Vereinsgründung wollen wir nun den nächsten Schritt in Richtung Integration gehen, denn viele wollen bleiben“, so Starchak.
Eine bedeutsame Vereinsgründung
Für die Stadt Singen sei es eine „bedeutsame“ Vereinsgründung, betonte Bürgermeisterin Ute Seifried. Schon vor dem Krieg hätten in Singen rund 200 Menschen aus der Ukraine gelebt. Diese und auch die Stabsstelle Integration sowie der Verein inSi (das Kürzel steht für „Integration in Singen“) stehen den seit Kriegsausbruch angekommenen Menschen beratend zur Seite.
Die ukrainische Gemeinschaft ist offen
Der Integrationsbeauftragte Stefan Schlagowsky-Molkenthin lobte die ukrainische Gemeinschaft in Singen als klug agierend und offen. „Wir hoffen, dass wir die Teilhabe der Ukrainer über den neuen Verein weiter ausbauen können“, sagte er. Der Vorsitzende des Vereins InSi, Bernhard Grunewald begrüßt den neuen Verein als wertvolles Mitglied in der Familie der nun 41 migrantischen Organisationen. „Ich bin sicher, der Verein wird eine wichtige Rolle spielen, um Solidarität erlebbar zu machen“, sagte Grundwald.
In einem Grußwort fasste Carmen Scheide, Partnerschaftsbeauftragte für Kobeljaki, die Entstehungsgeschichte vor Beginn der Städtepartnerschaft kurz zusammen. Wilhelm Joseph Waibel hatte die Geschichte der Zwangsarbeiter aus der Region um Kobeljaki jahrelang aufgearbeitet. „Damals ging es um Versöhnung und das ist auch heute wieder wichtig“, sagte Scheide.
Das ist der Vorstand
Der einstimmig gewählte Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden Evgenij Starchak, den ersten und zweiten Stellvertretern Vitalii Tomniuk und Mark Gerber, dem Schriftführer Daniel Gerber, der Kassiererin Olha Orlova sowie den fünf Beisitzern Mila Babkin, Galina Gerber, Yuliia Trester, Vasylyna Nespai und Viktor Chepur.
In Kürze wird der neue Verein auch mit einer Homepage unter der Adresse http://www.ukrainischer-verein.org an den Start gehen.