Einige hundert Menschen gedachten am Samstag, 25. Februar, ein Jahr und einen Tag nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine, mit einer Schweigeminute und Reden den Menschen in der Ukraine. Über eine Millionen Ukrainer haben seit beginn des Krieges ihre Heimat verlassen, mehr als 600 sind in Singen untergekommen. Einig waren sich alle Redner, dass dieser Krieg beendet werden muss.

Als wüssten sie, worum es ging, landeten zwei Tauben während der kurzen Ansprache von Evgenij Starchak, dem Vorsitzenden des neuen Ukrainischen Vereins, auf dem Platz, auf dem die Kundgebung stattfand. Im Hintergrund stand groß geschrieben „Für Frieden und Freiheit für Europa“, daneben eine große Friedenstaube.
Für Frieden und Freiheit
„Vor einem Jahr haben wir schon einmal das Ende des Kriegs gefordert, doch alle Appelle sind wortlos verhallt“, sagte Oberbürgermeister Bernd Häusler. Er wisse nicht, welcher Weg der richtige ist, aber es gehe darum, dass „wir für den Erhalt von Frieden und Freiheit einstehen“.

Auch die 17-jährige Lisette Breyer, Schülerin am Friedrich-Wöhler-Gymnasium, betonte, dass Jung und Alt für den Frieden einstehen müssen. Eine Menschenkette von Schülern der beiden allgemeinbildenden Gymnasien Mitte März 2022 sei ihr persönliches Schlüsselerlebnis gewesen. Anfang 2023 sei sie in den Leo Club Konstanz Bodensee eingetreten: „Wir konnten bereits 5000 Euro für ein Waisenhaus in Polen, wo ukrainische Kriegswaisen leben, spenden.“

Evgenij Starchak lobte die Welle der Solidarität für die Ukraine: „Unser Land hält Stand, ist aber auf internationale Hilfe angewiesen.“ Man könne jedoch keinen Frieden mit jemandem erreichen, der einem das Recht auf Existenz negiert, sprach er deutliche Worte in Richtung Putins. Der neue Ukrainische Verein wolle sich in Singen und der Region einbringen.

„Ich wünsche mir ein Ende diesen sinnlosen Krieges, aber nicht um jeden Preis, sondern unter der Bedingung, dass Russland für die Kriegsverbrechen angeklagt wird“, so Carmen Scheide, die Partnerschaftsbeauftragte für Kobeljaki. Sie verlas auch einen Brief von Tatyana Timoshenko aus Kobeljaki. Die Partnerstadt liege zwar nicht an der Frontlinie, habe aber mittlerweile rund 4000 Flüchtlinge aufgenommen.