Wie man es dreht und wendet: Wenn die Züge der Gäubahn nur noch am Bahnhof Singen-Landegartenschau halten würden, wäre das ein echter Schlag für die Verkehrswende. Denn öffentliche Verkehrsmittel werden nur akzeptiert, wenn sie besser sind als das Auto. Bis dieser Zustand auf den Verbindungen vom westlichen Bodenseeraum nach Stuttgart erreicht ist, gibt es ohnehin noch viel Luft nach oben.

Da ist zum einen die Fahrtdauer, die auf der kurvigen Strecke ohnehin schon lang ist. Zwei Umstiege in Singen auf dem Weg von Konstanz nach Stuttgart dürften hier nichts beschleunigen, eher im Gegenteil. Und dann gibt es noch das Bequemlichkeitsargument, das kaum zu schlagen ist. Wer würde es in Kauf nehmen, kurz hintereinander zweimal umzusteigen, womöglich mit schwerem Gepäck?

Das alles zeigt: Als theoretische Annahme mag der Halt an der Landesgartenschau seinen Charme haben, um Fahrzeiten zu drücken. Aus Sicht der Fahrgäste ergibt er überhaupt keinen Sinn. Denn die wenigsten Menschen werden die Strecke komplett von Stuttgart nach Zürich zurücklegen. Beschleunigungen bringen da nur etwas, wenn sie auch in der Fläche ankommen. Zeit dafür wäre es.