Die neu eingeführten gelben Tonnen sorgen weiter für Diskussion. Die Fragen, warum bei Bedarf keine größeren Tonnen bestellt werden können und warum in zwei Singener Ortsteilen Bohlingen und Überlingen am Ried noch keine Tonnen ausgeliefert wurden, treibt die Bürger um. Das Unternehmen Remondis, das für die Bereitstellung zuständig ist, liefert Antworten.

Zur Größe der Tonnen erklärt Pressesprecher Michael Schneider auf Nachfrage, der Systembetreiber Bellandvision habe in der Ausschreibung klare Regeln definiert. Auf diese Regeln, die mit der jeweiligen Kommune oder dem Landkreis vereinbart werden, habe mit der Bereitstellung und Leerung beauftragte Unternehmen keinen Einfluss. Jedem Bürger stünden 15 Liter Volumen pro Kopf je Haushalt zu. Daraus berechne sich mit dem Abfuhr-Rhythmus die Tonnengröße von 120 oder 240 Liter.

Manche sind froh, dass sie jetzt eine Gelbe Tonne bekommen haben.
Manche sind froh, dass sie jetzt eine Gelbe Tonne bekommen haben. | Bild: Remondis

Systembetreiber besteht auf den Mengen

Trotz Bemühungen von Remondis bestehe der Systembetreiber auf die festgelegten Mengen und berufe sich auf bundesweite Erfahrungswerte. Würde Remondis den Haushalten größere Tonnen zugestehen, wäre das ein Vertragsverstoß, der zu Lasten von Remondis gehe. Die Information, man könne zu größeren Tonnen wechseln, sei vom Unternehmen nie kommuniziert worden.

„Dies sind fehlerhafte Aussagen, die möglicherweise in der Anfangsphase möglicherweise von den Gemeinden getätigt wurden“, schreibt Michael Schneider. Auch Singen hatte in einer Pressemitteilung erklärt, dass Änderungsanfragen nach der ersten Abfuhr gestellt werden könnten.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Auslieferung der Tonnen sollte eigentlich bis Ende Dezember 2024 abgeschlossen, in den meisten Städten und Gemeinden hat das auch geklappt. Bohlingen und Überlingen am Ried warten aber immer noch auf die Tonne, obwohl laut einem Aushang in Bohlingen diese in der Woche vom 10. bis 14. Februar geliefert werden sollten. Remondis habe die notwendige Anzahl an Tonnen bereits im Juni 2024 geordert, so Schneider.

Bei der Lieferung seien aber etwa 3000 Tonnen verformt gewesen, weswegen nachbestellt werden musste. Diese seien jetzt geliefert und müssten vertragsgemäß bis Ende März verteilt werden, erklärt der Remondis-Sprecher. Remondis hatte im Mai 2024 die Ausschreibung für die Bereitstellung der Tonnen gewonnen.

Das könnte Sie auch interessieren

Problem mit geplatzten Säcken entfällt

Auch die Stadtwerke Singen hätten schon nachgefragt, wann mit einer Lieferung der Tonnen zu rechnen sei, berichtet Pressesprecher Stefan Mohr auf Nachfrage. Die Antwort sei gewesen, wenn die Nachlieferung erfolgt sei. Generell sei die Stadtverwaltung zufrieden mit der Tonne. Der Grund, warum sich der Gemeinderat zur Umstellung entschlossen habe, seien geplatzte gelbe Säcke gewesen, deren Inhalt sich auf die Straße verteile. Dieses Problem werde mit der gelben Tonne behoben.

Die Stadt erhalte nur wenig Reklamationen wegen der Umstellung. Die größte Sorge der Bürger sei, so die Rückmeldung an die Stadt, dass die Kapazität der zur Verfügung gestellten Tonne nicht ausreiche.