Wer in diesem Jahr auf einem der Konzerte des Hohentwielfestivals war, konnte wieder die einmalige Atmosphäre auf dem Singener Hausberg erleben. Das Festival besticht durch seine einzigartige Kulisse, die Zuschauer genießen nicht nur den Blick auf die Band, sondern auch die Aussicht bis zum Bodensee. Und es gab bisher keinen Künstler, der nicht begeistert von der Burgruine war.
Die familiäre Atmosphäre macht‘s
Es ist eine intimere und familiärere Atmosphäre als bei den Riesenfestivals auf großem Gelände, bei dem viele Besucher die Aktionen der Bands nur von weit weg und auf einer Leinwand verfolgen können. Auf dem Hontes haben die Musiker die Möglichkeit, alle direkt zu erreichen und mitzunehmen. Es ist außerdem ein Festival, bei dem sich alle wohlfühlen können: Beim Burgfest und vielen Konzerten kommen Eltern mit ihren Kindern und auch Großeltern sind dabei.
Der Gemeinderat hat 2023 beschlossen, die Zusammenarbeit mit dem Konzertveranstalter Kokon für das Festival um drei Jahre zu verlängern. Das ist gut so, denn das Musikereignis strahlt über den Hegau hinaus. So trifft man immer wieder Gäste aus Donaueschingen, Tuttlingen und der angrenzenden Schweiz. So ein Konzertereignis bleibt in Erinnerung und sorgt dafür, dass Besucher wiederkommen.
Das Festival in Singen lieb und teuer
Das Festival kostet die Stadt viel Geld, von rund 370.000 Euro allein für das Burgfest war im Gemeinderat die Rede, und es werde immer schwieriger, die aufwendige Logistik zu stemmen. Kultur ist ein Zuschussgeschäft und es ist klar, dass Pflichtaufgaben wie Kinderbetreuung Vorrang haben. Aber das Hohentwielfestival ist kaum aus der Stadt wegzudenken.
Auch für den Konzertveranstalter muss es sich rechnen, wie Xhavit Hyseni, Mitgeschäftsführer von Veranstalter Kokon am Rande des Konzerts der Sportfreunde Stiller erklärte. Denn Veranstalter, die keine Megaevents organisieren, haben indirekt auch damit zu kämpfen, dass die Konzerttickets für die großen Stars immer teurer werden.
Wenn Tickets für ein Konzert teilweise bei 200 Euro aufwärts liegen, würden sich Musikfans schon überlegen, ob sie in einem Jahr noch auf ein zweites Konzert gehen, so Hyseni. Darunter würden nicht nur die Konzertveranstalter, sondern auch die nicht so bekannten Künstler leiden. Deshalb ist es umso wichtiger, solche Konzerte zu unterstützen und hinzugehen. Es lohnt sich und wie die Sportfreunde in einem ihrer Songs singen: „Schön, dass es dich gibt.“