Ein Tabu-Thema ist die Trauerarbeit längst nicht mehr. Unermüdlich hat der Hospizverein Singen/Hegau für die Öffentlichkeitsarbeit gesorgt. Mit Erfolg: Die Engagierten freuen sich, dass die Spendenbereitschaft ungebrochen ist, wie zur Hauptversammlung des Vereins deutlich wurde. Dabei kann der Vereinsvorstand auf breite Unterstützung setzen. Geräuschlos wurden einige Posten im Vorstand neu besetzt. Zudem könne die Stelle für die Trauerbegleitung aufgestockt werden.

„Die Spendenbereitschaft für den Hospizverein Singen und Hegau ist ungebrochen“, konnte die Vorsitzende Gabriele Eckert bei der Hauptversammlung mitteilen. Der Verein besteht seit 30 Jahren und hat zurzeit 837 Mitglieder. Die Mitgliederzahl ist im Vergleich zum Vorjahr konstant.

Kurzer Kulturhappen für langes Engagement

Angesichts einer 30-jährigen Geschichte, gönnte sich der Verein vor den Regularien einen „kleinen kulturellen Happen“, wie Eckert Schauspieler Daniel Leers ankündigt. Er las die heitere Geschichte „Die Nacht, in der mein Haar ergraute“ des israelischen Schriftstellers Ephraim Kishon.

Anschließend konnte Eckert über die Höhepunkte des vergangenen Jahres 2023 berichten: Dazu zählten eine Veranstaltung zusammen mit dem Arbeitskreis Klinische Ethik und der Klinikseelsorge zum Thema „Assistierter Suizid“ sowie der Auftritt der „Tabutanten“ anlässlich des Welthospiztages im Walburgissaal auf der Singener Musikinsel.

Mehr Mittel für Trauerbegleitung

Die Nachfrage nach den Angeboten des Vereins ist groß: Weil die Anfragen für Trauerbegleitung weiterhin steigen, sei die Stelle zu Jahresbeginn von 30 auf 60 Prozent Stellenanteil erhöht worden. „Diese Arbeit wird nicht durch die Krankenkassen refinanziert, ist aber wichtig und notwendig“, sagte Eckert.

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Anne Grundmüller erwähnte in ihrem Kassenbericht zwei große Erbschaften, die allerdings noch nicht in ihren Bericht für das Jahr 2023 Eingang fanden. Der Verein hatte 2023 Ausgaben in Höhe von gut 96.000 Euro. Den Hauptanteil davon machen mit rund 69.000 Euro Aufwendungen aus, die dem Satzungszweck entsprechen. Dazu zählten unter anderem 19.000 Euro für die Trauerarbeit, 15.000 Euro für das stationäre Hospiz, 21.000 Euro für die Palliativstation im Hegau-Bodensee-Klinikum Singen sowie 6000 Euro für den ambulanten Hospizdienst. Bei den Einnahmen nahmen die Spenden mit 51.750 Euro einen großen Anteil ein, gut 20.000 Euro kamen durch die Mitgliedsbeiträge rein. Gabriele Eckert dankte Martina Fahr-Rackow für die Unterstützung im Büro.

Abschied für zwei Vorstandsmitglieder

Im Zuge der Wahlen wurden die bisherige Schriftführerin Heidi Haug und Susanne Eich-Zimmermann, die als Beisitzerin im Vorstand aktiv war, verabschiedet. Als Schriftführerin wurde Birgitt Bold neu gewählt und neue Beisitzerinnen wurden Ursula Berger und Birgit Wiedenbach. Beide sind laut Eckert bereits als Begleiterinnen für den Verein tätig und wollen dies auch weiter machen.