Die Stadt ist weiter auf dem Weg, noch attraktiver für Radfahrer zu werden. Nun wurden zwei weitere Fahrradstraßen markiert. Bis Ende Oktober kommen noch die notwendigen Schilder hinzu – dann haben auf diesen Straßen die Fahrradfahrer Vorrang.

An der Einmündung „Am Heidenbühl/Worblinger Straße“ in der Südstadt steht ein Fahrzeug der Fachfirma für Verkehrstechnik Ruch, die aus Lustadt im Landkreis Germersheim ist, aber eine Niederlassung in Welschingen hat. Polier Manfred Blöchl, Thomas Hornewer und Martin Bloch tragen gerade den roten Belag an der Einmündung auf.
Etwa zwei Wochen arbeiten die Männer an der Markierung der neuen Fahrradstraßen. „Wir warten nun noch auf die Schilder, die bestellt sind und hoffentlich bis Ende Oktober aufgestellt werden können“, sagt die städtische Radverkehrsbeauftragte Petra Jacobi. Erst wenn die Schilder stehen, sind die Fahrradstraßen ganz fertig und die dann dort geltenden Verkehrsregeln rechtskräftig.
Mehr Sicherheit für Radler
Die Mitglieder des Ausschusses für Stadtplanung, Bauen und Umwelt hatten bereits im Juli 2021 beschlossen, dass in der Südstadt von der Julius-Bührer-Straße über die Maggistraße, die Lange Straße und die Worblinger Straße bis zur Einmündung Industriestraße eine Fahrradstraße eingerichtet werden soll. Die zweite neue Fahrradstraße führt von der Weststadt in die Innenstadt über die so genannte Randenbahnstraße.
Dass die Umsetzung nun über ein Jahr gedauert hat, lag daran, dass die Zusage für den Förderantrag erst im August gekommen ist. Die Stadt hatte über das Sonderprogramm Stadt und Land im Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) Fördergeld beantragt, erklärt Radverkehrsbeauftragte Petra Jacobi. Für die Randenbahn auf der Verbindung von der Schaffhauser Straße in die Innenstadt beträgt der Zuschuss 57.750 Euro, für die Südstadt-Fahrradstraße sind es rund 83.475 Euro. Aktuell befinden sich beide noch im Bau und die gesamten Kosten können deshalb noch nicht genannt werden. Der Zuschuss beträgt aber 70 Prozent der Gesamtkosten.
Viele Schüler unterwegs
Im Vorfeld der neuen Fahrradstraßen waren die Anwohner von der Stadtverwaltung informiert worden, was sich ändert. „Wir haben viele positive Rückmeldungen erhalten“, sagt Petra Jacobi. Parkplätze, zum Beispiel in der Maggistraße, werden wegen der Fahrradstraße nicht wegfallen.

Die zweite Fahrradstraße, die jüngst markiert wurde, verläuft von der Schaffhauser Straße über die Roseneggstraße und die Schlachthausstraße bis zur Hauptstraße. Als neue schnelle Verbindungen werden die Fahrradstraßen nun Radfahrern mehr Sicherheit geben. Die neue Südstadt-Fahrradstraße wird sicherlich auch von vielen Schülern und Eltern genutzt, die nicht auf dem engen Radweg an der Rielasinger Straße fahren wollen. Für Räder mit Anhänger und Lastenräder sind die Fahrradstraßen ebenfalls deutlich attraktiver und sicherer. Im Oktober 2019 war die erste Fahrradstraße in Singen eröffnet worden. Sie führt von der Bruderhofstraße bis zum Hegau-Gymnasium. Kürzlich war der Arbeitskreis Radverkehr mit dem Rad in der Nordstadt unterwegs und sieht auf dieser Fahrradstraße noch Nachbesserungsbedarf. An der Einmündung der Widerholdstraße wird die Fahrradstraße bisher unterbrochen und dort haben aktuell noch die Autofahrer Vorfahrt. Dies soll aber geändert werden, denn auf der Strecke sind an dieser Überquerung ganz nah am Hegau-Gymnasium viele Schüler mit dem Rad unterwegs.