Auch am Tag nach dem großen Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Schaffhauser Straße, bei dem über 80 Feuerwehrleute im Einsatz waren, beschäftigt der Einsatz die Rettungskräfte. Wie die Polizei in einer Pressemitteilung informiert, hat das Polizeirevier Singen in Zusammenarbeit mit dem Kriminaldauerdienst die Ermittlungen hinsichtlich der Brandursache aufgenommen.
Es war ein langer Einsatz für Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste. Am Sonntagmorgen, gegen 10.20 Uhr, wurde ein Brand in einem Zwölfparteienhaus in der Schaffhauser Straße gemeldet. Beim Eintreffen der ersten Rettungskräfte war dichter Rauch bereits erkennbar, der aus den Fenstern heraustrat.
Die Zahl der Verletzten steigt an
Die starke Hitzeentwicklung im Gebäude sowie die hohen Außentemperaturen machten den Einsatzkräften zu schaffen. War am Sonntag noch von drei verletzten Feuerwehrleuten die Rede, stieg diese Zahl im Laufe des Einsatzes wohl an: Sechs Feuerwehrleute sowie zehn Bewohner mussten wegen Verdachts einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden.
Am Montag gibt Stefan Tröndle, Pressesprecher bei der Feuerwehr Singen, Entwarnung. „Unsere Leute hatten wegen der Temperaturen Probleme mit dem Kreislauf. Sie wurden nach einer Untersuchung im Krankenhaus nach kurzer Zeit schon wieder entlassen“, sagt Tröndle auf Nachfrage des SÜDKURIER. Auch die Bewohner seien unverletzt, so der Pressesprecher weiter. Diese konnten am Sonntag alle über die Balkone evakuiert werden.
Einsatz war um 16.30 Uhr beendet
Laut Polizei sei das Haus durch den Brand nicht mehr bewohnbar gewesen, weshalb die Bewohner anderweitig untergebracht werden mussten. Die Schaffhauser Straße musste während des Einsatzes komplett gesperrt werden. Die Sperrung wurde gegen 16 Uhr wieder aufgehoben. Wie Stefan Tröndle am Montag mitteilt, seien die letzten Einsatzkräfte gegen 16.30 Uhr abgerückt. Die Prognose am Sonntag lautete noch, dass sich die Löscharbeiten bis in den frühen Sonntagabend ziehen würden.
Den Schaden am Gebäude schätzt die Polizei auf etwa 80.000 Euro ein. Die Brandursache ist weiterhin unklar. Hierzu hat das Polizeirevier Singen in Zusammenarbeit mit dem Kriminaldauerdienst die Ermittlungen aufgenommen.
Warn-App Nina schlägt Alarm
Weil sich bei dem Brand schnell viel Rauch entwickelt hat, wurde durch die Feuerwehr auch eine Warnmeldung über die Warn-App Nina abgesetzt, in der die Anwohner aufgefordert wurden, Türen und Fenster geschlossen zu halten, wie die Polizei informiert. Vor Ort habe sich festgestellt, dass das Feuer im Keller ausgebrochen sei, schilderte Einsatzleiter Kai Olbrich am Sonntag. Einsatzkräfte berichteten, dass Müll im Keller den Brand beschleunigt habe und es zu einer riesigen Flammenentwicklung sowie starkem Rauch gekommen sei. Unter Atemschutz seien die Einsatzkräfte gegen das Feuer vorgerückt.
Die Feuerwehr Singen war nach Angaben der Polizei zusammen mit den Nachbarwehren mit 80 Kräften im Einsatz. Der Rettungsdienst war mit dem leitenden Notarzt sowie mit 80 Kräften im Einsatz, darunter die Bereitschaften des DRK, der Johanniter, der Malteser und Samariter.