Sorge bereitet den Verantwortlichen in den Singener Stadtteilen Beuren und Schlatt unter Krähen das Thema Grundschule, die auch von Schlatter Schülern besucht wird. „Wir werden zum Schuljahreswechsel schlicht ein Klassenzimmer zu wenig haben“, berichtet der Beurener Ortsvorsteher Stephan Einsiedler am Rande einer SPD-Veranstaltung, dass das Gebäude zu klein wird. Eine der vierten Klassen müsse dann im Versammlungsraum der Curana-Mehrzweckhalle untergebracht werden. Doch dann können Beurener Vereine diesen Raum nicht mehr nutzen.
Diese Lösung kündigt sich an
Als Ersatz soll womöglich ein Raum im Feuerwehrhaus freigeräumt werden. Doch diese Lösungen seien nur ein Anfang. Ein Problem komme mit dem geplanten Gesetz zur Ganztagesbetreuung in Grundschulen ab dem Schuljahr 2026/27 auf den Ort zu. „Da muss etwas geschehen“, sieht Einsiedler durch den Fachkräftemangel und mehr Schüler durch Flüchtlinge und Migration ein Riesenproblem. Schon jetzt gebe es für das Schuljahr 2024/25 wieder 31 neue Schulkinder. Wie die Situation in Zukunft gelöst werden kann, soll in einem Gespräch mit Bürgermeisterin Ute Seifried und Vertretern aus dem Bereich Bildung erörtert werden.
Mit dem Rad durch die Stadtteile
Denn noch mehr Potential berge ein weiteres Projekt, das Ortsvorsteher Stephan Einsiedler der SPD-Delegation vor Ort vorführte: Die „Neue Mitte Beuren“ gleich hinter dem Rathaus. Auf einer Fläche von rund 7500 Quadratmetern ist unter Berücksichtigung des Baumbestandes eine Bebauung bis zu drei Vollgeschossen und zusätzlichen Dachgeschoss geplant.
So sieht der Plan aus
Entlang der Eichbühlstraße sollen Reihenhäuser entstehen, für die zwei Vollgeschosse mit Dachgeschoss vorgegeben sind. Bis zu einem Drittel wird es geförderter Wohnungsbau sein. Für die 43 Wohneinheiten für etwa 100 Personen sind 19 oberflächige Stellplätze und 43 Tiefgaragen-Plätze geplant. Dazu kommt das Baugebiet Engener Straße mit knapp 30 Bauplätzen. Statt Erbpacht würde der Ortschaftsrat die Grundstücke hier lieber im Verkauf vermarkten.
Solarparks: Da fehlt Geld und dort das Einvernehmen
„Wir freuen uns, dass sich die SPD für das kommunale Geschehen interessiert“, betont Einsiedler, der die Kommunalpolitiker weiter zum Ortsrand führte, wo der Bürgerverein auf einem Acker entlang der Autobahn A81 einen zweiten Solarpark installieren möchte. Nach ersten Gesprächen mit der Stadt lässt Einsiedler aber offen, ob eine Umsetzung finanziell überhaupt leistbar ist.
Auch den Ortsteil Schlatt beschäftigt das Thema Solarenergie. Wie Ortsvorsteher Markus Moßbrugger mitteilte, könnten entlang der A81 zwei Photovoltaik-Anlagen entstehen. Die Anlage in Richtung Volkertshausen könnte im vereinfachten Verfahren ohne Änderung des Bebauungsplans schneller gebaut werden. Für eine Anlage auf der zweiten Fläche beim Aussiedlerhof von rund sieben Hektar werde ein Bebauungsplan benötigt. „Dort verläuft ein beliebter Spazierweg und es gab kritische Stimmen aus der Bürgerschaft“, geht Moßbrugger davon aus, dass es bestimmt noch ein Jahr dauert, bis ein Ergebnis erzielt werde.

Zuvor demonstrierte er den neuen Dirt Track, einer modellierten Landschaft für Biker. Auf Anregung des Ortschaftsrats schuf der Bauhof auf einem Grundstück der Stadt mit Unterstützung von Bürgern eine hügelige Geländestrecke durch aufgeworfene Erdwälle.
Weiter ging es zum Baugebiet Bettenäcker, dort können Doppel- und Einfamilienhäuser entstehen. „An den ersten Plänen wird im Planungsamt gearbeitet“, ist Moßbrugger guter Dinge, dass man Ende des Jahres mehr weiß. Für das Baugebiet Allmend Gässle hinter dem Friedhof bestehe schon ein Bebauungsplan, aber die letzten Grundstücksverhandlungen seien noch nicht abgeschlossen.