Können Sie sich die Enttäuschung vorstellen, wenn man sich mit knurrendem Magen durch die Eiseskälte kämpft – denn Frühlingsbeginn und strahlend blauer Himmel täuschen tückisch! -, mit letzter Kraft vor dem duftenden Imbiss steht – und dann abgewiesen wird? Nein? Seien Sie froh! Denn der Werbespruch eines Schokoriegel-Herstellers „Du bist nicht du, wenn du hungrig bist“ ist durchaus zutreffend. Doch warum sollte ein Imbiss einen Kunden abweisen? Gute Frage, die habe ich mir auch gestellt. Und erfahren: Nur Bares ist Wahres. Zumindest, wenn es nach einigen Dönerbuden in der Region geht.
Denn selbst wenn der Yufka dort inzwischen den stolzen Preis von 7,50 Euro erreicht hat, ist keine Kartenzahlung möglich. Dabei hat nicht zuletzt die Pandemie die Entwicklung beschleunigt und sogar einigen Bäckern ein Kartenlesegerät gebracht, womit man die – ebenfalls teurer gewordene – Brezel bezahlen kann. So ein Kartenlesegerät kostet übrigens nur 30 Euro, die hohen Investitionskosten sollten also kein Hinderungsgrund sein. Und die Technik ist auch nicht neu, schon 1990 konnte man mit Karte und Pin im Laden bezahlen! Nicht aber im Dönerimbiss um die Ecke.
Ob der mögliche Transaktions- und Bankgebühren fürchtet sowie dass er bei Kartenzahlung länger auf sein Geld warten muss? Kann sein, doch dem Kunden bleibt erstmal ein knurrender Magen.
Zu kalt, zu weit, zu hungrig
Was macht der Kunde nun, der mangels Bargeld nicht zum König werden kann? Sich durch die Eiseskälte zur Bank durchzuschlagen, ist keine Option. Zu kalt, zu weit, zu hungrig. Immerhin gibt es eine Alternative, die näher liegt als der Geldautomat. Also geht es zum nächsten Imbiss. Dort ist Kartenzahlung zwar möglich, allerdings erst ab 10 Euro. Dafür hätte man früher mehr als zwei Döner bekommen, heute sind es nur eineinhalb – und einer ist zu wenig, um die Geldgrenze zu knacken.
„Etwas zu trinken dazu?“, fragt der Verkäufer und wer weiß, ob das eine clevere Verkaufstaktik oder ehrliches Mitgefühl ist. Doch selbst damit kommen wir lediglich auf 9,50 Euro. Meine Empfehlung: Käse! Denn der kostet inzwischen einen Euro. Das sind zwei Mark, wie meine Mama gerechnet hätte. Doch irgendwann ist selbst das egal, denn die hungrige Diva rückt schon viel zu nah.
Ein Zehner im Geldbeutel ist jetzt Pflicht
Bis auch Dönerbuden in der Welt der Kartenzahlung angekommen sind, ist ein Zehn-Euro-Schein nun Pflicht im Geldbeutel. Doch wer weiß: Vielleicht reicht das angesichts der stetig steigenden Preise bald nicht mehr, um einen Yufka zu bezahlen.