Pärchen lassen sich von Juwelieren über Trauringe beraten, schauen interessiert durch die Auswahl von Anzügen und prächtigen Kleidern aus Tüll und Spitze. Im Hintergrund hört man leise Walzerklänge. Am Sonntag gastierte in der Singener Stadthalle die Messe „Der schönste Tag“ zum Thema Heiraten.

„Fest buchen? Nein, das macht kaum jemand“, erzählt Fotograf Andreas Kochlöffel. Anfragen gebe es – eine sogar schon für das Jahr 2024. Die Messe sei toll für den Erstkontakt.

Das bestätigt auch Nina Welschinger, die sich mit ihrem Fotostudio Nina Rath präsentiert: „Nach Corona wussten ich nicht wie die Messe läuft und bin nun überrascht, wie gut sie besucht ist. Nachdem künftige Brautpaare sich nun längere Zeit über das Internet informieren mussten, merke ich, dass sie wieder richtig Spaß an einem persönlichen Beratungsgespräch haben.“ Dabei hat sie die Trends im Blick: Gestellte Fotos wolle keiner mehr. „Hochzeitsfotos sollen natürlich sein, spontan wirken. Beliebt sind Schnappschüsse, die den Moment einfangen und die Atmosphäre widerspiegeln.“

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Ganz groß im Trend liegt Vintage

Viele interessierten sich für das Thema Dekoration. Manche hätten schon sehr konkrete Vorstellungen, andere mieten nur Deko-Artikel und wieder andere buchen den vollen Service, von der individuellen Konzepterstellung bis hin zur kompletten Ausführung der Dekoration – so Ausstellerin Gina Wagner aus Bodman-Ludwigshafen.

Unter den Messebesuchern ist das Ehepaar Schmid aus Radolfzell. Sie ziehen ein weitgehend positives Resümee, wundern sich jedoch darüber von Ausstellern zu hören, dass sie mit der Planung ihrer kirchlichen Hochzeit im Mai 2023 nun schon „spät dran seien“. Zudem hätten sie sich gewünscht, dass es auch etwas zur Floristik geben würde und die Deko-Aussteller etwas zeigen, was über den aktuellen Vintage-Trend hinaus gehe.

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Ein paar Stände weiter steht Gudrun Miessl, die sich mit einem jungen Paar im Gespräch befindet. Die Journalistin weiß um die Macht der Worte und ist als Freie Rednerin tätig. Sie möchte während den Trauungen die Liebesgeschichte in den Mittelpunkt stellen und betont: „Wer sich für eine Freie Rednerin entscheidet, ist nicht gegen die Religion, sondern zelebriert das Fest ohne Religion.“ Sie zeigt sich zufrieden mit der Messe und lobt die hellen und klaren Räumlichkeiten der Stadthalle.

Veranstalter zieht positive Bilanz

Ihr gegenüber spielt das Duo Nina & Marc aus Stockach live. Sie sind musikalisch breit aufgestellt, nutzen die Messe nicht nur um sich zu präsentieren, sondern vor allem, um in den Gesprächen mit Messegästen herauszufinden, welches Genre momentan besonders beliebt ist. So würden sie ihr Repertoire immer wieder ergänzen und optimieren.

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Eine positive Bilanz zieht auch Messeveranstalter Raphael Herrmann, Geschäftsführer der Firma Prolite Event GmbH. Er bezeichnet die Räumlichkeiten der Singener Stadthalle als optimal. Er selbst habe sich jedoch darüber gewundert, dass einige Branchen kaum Interesse zeigten: Aussteller für die Bereiche Floristik, Catering, Frisuren und vor allem DJ‘s fehlten.