Theater, Konzerte und auch der Sport leben von Emotionen und Austausch. Kurzum: Sie brauchen ein Publikum. Und dieses kehrt nach den erneuten Corona-Lockerungen endlich wieder zurück. Immer weniger Neuinfektionen mit dem Coronavirus werden gemeldet – und im Kunst-, Kultur- und Sportbereich ist immer mehr erlaubt, wenn auch durch aktuelle Corona-Verordnungen noch etwas gebremst. Was die Menschen in Singen und dem Hegau in den kommenden Tagen wieder erleben können:

Singener Gems bietet wieder Open-Air-Veranstaltungen

In der Singener Gems laufen die Arbeiten für die Wiedereröffnung auf Hochtouren. „Aktuell sind wir dabei das Open-Air-Gelände aufzubauen“, sagt Geschäftsführer Andreas Kämpf. Open-Air – also Freiluftveranstaltungen – sind ohnehin das Gebot der Stunde in der Gems. „Wir setzen nur auf die Kunst-Open-Air, denn dabei ist das Ansteckungsrisiko am geringsten“, sagt Kämpf. Deshalb habe man sich dazu entschieden, alle Veranstaltungen draußen anzubieten. Los geht es am Montag, 7. Juni, mit dem Konzert des No Phil Brass Quintettes. Die Freiluftfilmabende starten am Donnerstag, 10. Juni, Freitag, 11. Juni, Samstag 12. Juni und Mittwoch, 16. Juni, jeweils um 22 Uhr mit dem Film „Mein Liebhaber, der Esel und Ich“. Bis zu 250 Besucher darf die Gems im Freien begrüßen, das erlaube die aktuelle Corona-Verordnung.

Zwischen 160 und 180 Besucher erwartet

„Wir gehen davon aus, dass wir zwischen 160 und 180 Besucher pro Veranstaltung haben werden“, so Kämpf weiter. Natürlich gilt auch dann: Einhaltung der Schutz- und Hygiene-Verordnungen. Vor Corona habe man in der Gems an Spitzentage zwischen 500 und 600 Gäste zählen können.

Endlich wieder im Fitness-Studio trainieren: Übungsleiterin Irina Wiedenbach aus Öhningen-Schienen zeigt im Gesundheitsstudio Move Anna ...
Endlich wieder im Fitness-Studio trainieren: Übungsleiterin Irina Wiedenbach aus Öhningen-Schienen zeigt im Gesundheitsstudio Move Anna Brauner aus Singen, wie sie sich an der Cross-Fit-Box richtig bewegt. | Bild: Daniel Rosenkranz

Ohnehin sei das Planen dieses Jahr schwer: Mehr als drei bis vier Wochen schaue man auch in der Gems nicht in die Zukunft. „Wir wissen nicht, ob und wann es eine vierte Welle geben wird“, so Kämpf. Aber er wolle nicht klagen, sondern schaue vielmehr optimistisch in die Zukunft: „Wir freuen uns jetzt, dass es wieder losgeht und über jeden einzelnen Gast“, betont Kämpf.

Handbälle fliegen endlich wieder

Bei den Handballern des TuS Steißlingen ist man heiß auf die Saison und freut sich über die Rückkehr in die Hallen. Laut Stefan Maier, Verantwortlich für den Herrenbereich beim TuS, hätten die Damen die Vorbereitung vor ein paar Wochen aufgenommen. Da diese nach dem Aufstieg in die dritte Liga zum Profibereich zählen, sei dies möglich gewesen.

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Aktuell dürfen Hallensportler mit einer Person pro 20 Quadratmeter trainieren – mit Test vor jeder Einheit. Aber genau dies sei organisatorisch schwierig, wie Stefan Maier erklärt: „Tests für alle Spieler mehrmals in der Woche zu organisieren, ist aufwendig.“ Deshalb sei man aktuell dabei, eine eigene Testmöglichkeit gemeinsam mit den Fußballern des FC Steißlingen auf die Beine zu stellen. Bis dahin wolle man beim TuS erst einmal abwarten. „Die Vorbereitung startet normal Mitte/Ende Juni, aber da werden wir nur draußen trainieren“, so Maier.

Im Move geht es wieder ran an die Fitness-Geräte

Aufatmen herrscht auch bei den Betreibern der Hegauer Fitness-Studios. Seit Montag dürfen Kunden unter Einhaltung der Schutz- und Hygiene-Verordnungen wieder trainieren. Es müssen allerdings negative Schnelltests belegt oder vollständige Impfungen beziehungsweise überstandene Corona-Erkrankungen nachgewiesen werden. „Wir sind froh, dass es wenigstens wieder eingeschränkt losgeht“, erklärt Stefan Burkart, Geschäftsführer des Singener Gesundheitsstudios Move. Er hoffe, das möglichst bald auch die Testpflicht wegfalle.

Online-Kurse wurden gut angenommen

„Wir haben die vielen Monate der Schließung überbrückt, indem unsere Trainer die Kurse alle Online und Live ausgeführt haben. Das haben die Kunden auch sehr gut angenommen“, so Burkart: „Auffallend war auch, dass sowohl die Kursteilnehmer als auch die Übungsleiter nach den Kursen noch ein Viertelstündchen miteinander geplaudert haben. Diese für uns sehr wichtige soziale Komponente pflegen Kunden und Belegschaft im Move auch zu normalen Zeiten sehr.“ An alle, die nicht aktiv waren, haben wir die monatlichen Beiträge natürlich zurückerstattet“, schildert Burkart. „Unser Personal war in Kurzarbeit. Die fehlenden 40 Prozent haben wir selbst bezahlt“, berichtet er.

100.000 Euro investiert

„Seit längerem bieten wir auch das bisher schon erlaubte persönliche Training mit guter Resonanz im Freien an. Das Outdoor-Training bleibt im Angebot. Die Zeit nutzten wir auch, um ins Move kräftig zu investieren“, sagt er. Etwa 100.000 Euro habe das Move für Cross-Fit-Boxes ausgegeben. Dabei handelt es sich um einen modernen Geräte-Übungsparcours in Anlehnung an das Circuit-Training. „Diese Trendsportart ist besonders bei den Jungen unserer etwa eintausend Kunden stark begehrt“, verrät Burkart.