Hält der Rhyhas, was er verspricht? Am 11. Dezember 2022 übernahm die SBB GmbH die Strecke Singen-Schaffhausen von der DB Regio AG. Mit Schweizer Qualität auf deutschen Schienen und einem Pünktlichkeits-versprechen von 98 Prozent wirbt die SBB seither für die Fahrt in ihren Zügen. Doch hält die SBB GmbH ihre Versprechen zu mehr Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Sauberkeit? Laut dem Betreiber selbst habe der neue Zug auf der Strecke Singen-Schaffhausen sein Pünktlichkeitsversprechen von 98 Prozent eingelöst.
Vier Wochen nach der ersten Fahrt zieht das Unternehmen ein erstes Fazit und lädt interessierte Fahrgäste dazu ein, am 17. Januar um 15.36 Uhr im Zug von Singen nach Schaffhausen, sowie um 16.07 Uhr von Schaffhausen nach Singen mit Geschäftsführer Gregor Frei und Streckenmanagerin Alexandra Bernauer ins Gespräch zu kommen.
Kritik gilt besonders dem Fahrkartenautomaten
„Nach Analyse der ersten vier Betriebswochen können wir ein positives Fazit ziehen“, erklärt Streckenmanagerin Alexandra Bernauer in der Pressemitteilung und sagt, dass sowohl die Freundlichkeit des Zugbegleitpersonals, das Erscheinungsbild der Thurbo-Züge als auch die Zuverlässigkeit der SBB GmbH in Kundenrückmeldungen gelobt werden.
Kritiken gab es in den ersten vier Betriebswochen hauptsächlich zum Fahrkartenautomaten in Gottmadingen. Dieser sei zwischenzeitlich wieder funktionsfähig, jedoch können Fahrkarten nur in bar gelöst werden. Das gestörte Kartenlesegerät sei bei DB Vertrieb gemeldet worden, heißt es in der SBB-Mitteilung.
Zuge fahren zuverlässig und meistens pünktlich
Des Weiteren sei die Zuverlässigkeit auch seitens der Zugverkehrsleiter in Singen und Schaffhausen gelobt worden. „Fielen beim Altbetreiber teilweise über 50 Prozent der Fahrten aufgrund von Personal- oder Fahrzeugmangel aus, kam es bei der SBB in den ersten vier Wochen zu keinem selbstverschuldeten Ausfall“, berichtet der neue Betreiber. Das bedeute: 99,5 Prozent der Verbindungen wurden laut SBB gefahren, nur ein paar wenige Leistungen konnten aufgrund von Infrastrukturstörungen oder der Fremdeinwirkung Dritter nicht umgesetzt werden.
Auch das Pünktlichkeitsversprechen von 98 Prozent habe nach deutschem Pünktlichkeitsverständnis in allen vier Betriebswochen eingehalten werden können. Nach der strengeren schweizerischen Betrachtung, bei welcher bereits Verspätungen ab 2.59 Minuten gewertet werden, wurde der Zielwert von 98 Prozent nur in den vergangenen beiden Wochen vom 25. Dezember bis 7. Januar erreicht.
Wenn zu spät, dann will nicht die SBB Schuld sein
Der Grund für die Verspätungen lag laut SBB bei über drei Viertel der Fälle ebenfalls in sekundären Ursachen begründet – wie zum Beispiel einem betrieblichen Ereignis oder dem Abwarten eines Anschlusses. Als weitere Ursachen nennt die SBB GmbH vorrangig Infrastrukturstörungen sowie Haltezeitüberschreitungen am Bahnhof Gottmadingen, die wahrscheinlich darin begründet liegen, dass die eingesetzten Gelenktriebwagen im Vergleich zu den Fahrzeugen des Altbetreibers weniger Türen haben. Dies wiederum verlängert vor allem im Stoßverkehr die Ein- und Ausstiegszeiten.
Ebenso positiv fällt das Fazit der SBB zum Reinigungszustand der Fahrzeuge aus: Kundenbeschwerden zum Thema Sauberkeit gingen bislang keine ein. Auch die Auswertung der Sauberkeitsformulare, die Kundenbegleiter bei jeder Schicht ausfüllen, seien durchgängig positiv und liegen im Mittelwert bei der Schulnote 1,36. Über das Formular bewertet werden die allgemeine Ordnung sowie die Sauberkeit der Abfallbehälter, Flächen, WC-Anlagen und des Bodens.
Drei Fragerunden im Zug geplant
Die Fragerunde im Zug soll im Januar, Februar und März einmal pro Monat im Rhyhas mit wechselnden Ansprechpartnern aus der Führungsebene der SBB GmbH stattfinden. Die Termine werden unter www.sbb-deutschland.de veröffentlicht.