Dieses Vorhaben ist vom Tisch, zumindest vorerst: In Singen wird es künftig keinen überdachten Radweg, auf dem Photovoltaik-Anlagen installiert sind, geben. Einen entsprechenden Antrag hatte die SPD-Fraktion im Singener Gemeinderat kürzlich gestellt. Die SPD hatte die Stadtverwaltung aufgefordert, mögliche Standorte für das Vorhaben – etwa entlang der Autobahn in Richtung Schlatt – für solche Vorhaben zu prüfen.
Vorbild sollte hierbei die Stadt Freiburg sein. Dort wurde im April der erste mit Solaranlagen überdachte Radweg in Deutschland fertiggestellt. „Für die SPD-Fraktion ist die Überdachung von Radwegen mit Solaranlagen eine zukunftsträchtige und flächensparende Idee“, teilte Fraktionssprecherin Regina Brütsch (SPD) bei.
Die Stadtverwaltung sieht das mögliche Vorhaben indes kritisch, wie in der Sitzung des Ausschuss für Stadtplanung, Bauen und Umwelt deutlich wurde. Die Gründe hierfür: Laut Stadtverwaltung seien die Kosten für die überdachten Radwege samt PV-Anlagen zu teuer. Zudem gebe es zu wenig breite Radwege nahe potenzieller Stromabnehmer.
Klimaschutzmanagerin Johanna Volz rechnete vor: Der Radweg in Freiburg habe rund 1 Millionen Euro gekostet, die Stadt Freiburg habe etwa ein Drittel der Kosten zuschießen müssen. „Es dauerte circa fünf Jahre von der ersten Idee bis zur Genehmigung, da insbesondere Bedenken zur Sicherheit der Radfahrenden ausgeräumt werden mussten“, so Volz weiter.
Städtische Parkplätze rücken in den Fokus
Stattdessen lautet die Empfehlung der Stadt: Erst sollen mögliche städtische Parkplätze geprüft werden für ähnliche Vorhaben. Oberbürgermeister Bernd Häusler brachte hierfür den Münchried-Parkplatz ins Spiel. „Andere Parkplätze im städtischen Besitz sind sicherlich auch sinnvoll“, so Häusler.
Kritik an dem Vorhaben gab es auch von Klaus Niederberger (CDU): Angesichts der Kosten sei es absurd, einen Radweg zu überdachen. Vor allem die Statik der Unterkonstruktion sei ein Problem. „Auch bei Parkplatz-Überdachungen müssen wir schauen, ob es wirtschaftlich einen Sinn macht“, so Niederberger weiter. Am Ende stimmte das Gremium geschlossen für den Verwaltungsvorschlag.