Manfred Merz freut es sehr, dass Oldtimerfahrer im Hegau so gerne gesehen werden. „Bei unseren Ausfahrten bekommen wir immer wieder ein ‚Daumen hoch‘ von anderen Verkehrsteilnehmern“, erzählt er beim Classic Sunday in Singen. Von Mai bis September lädt das MAC Museum Art & Cars jeden letzten Sonntag im Monat zum Treffen von Automobilliebhabern ein. Hier haben die Besitzer von Old- und Youngtimern die Gelegenheit zur Fachsimpelei und Austausch. Interessierte Besucher können die auf Hochglanz polierten Schätze bewundern.

Den weißen Wagen wollte damals keiner

An diesem Wochenende waren es die Hartgesottenen, die sich trotz der schlechten Wettervorhersagen auf den Weg nach Singen gemacht haben – wie Manfred und Andrea Merz, die mit ihrem weißen VW Scirocco GTI, Baujahr 1977, aus Donaueschingen anreisten. Es sei seinem Faible für weiße Autos zu verdanken, dass er im Besitz des Volkswagens sei, berichtet Manfred Merz. Die Frau eines Autohausbesitzers wollte unbedingt einen weißen Wagen als Vorführfahrzeug haben, was in den 1970er-Jahren sehr ungewöhnlich gewesen sei. „Weiß als Autofarbe war damals ein No-Go“, berichtet Manfred Merz. Sämtliche Versuche, das Auto später zu verkaufen, schlugen aufgrund der ungewöhnlichen Farbe fehl. So blieb der Wagen bis heute in seinem Besitz.

Es sei ein reines Sommerauto gewesen, habe nie Salz gesehen. Und das war wahrscheinlich gut so, denn die meisten Fahrzeuge dieses Alters seien mittlerweile dem Rostfraß zum Opfer gefallen. Eine komplette Hohlraumversiegelung des Scirocco beugt diesen vor.

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Heute unvorstellbar: Grüne Polster im grünen Mercedes

Ein ähnliches Alter wie der Scirocco hat der Mercedes 450 SLC von Alfred Nabers aus Singen. Vor acht Jahren habe er den Wagen, Baujahr 1976, gekauft. Rund 1000 Exemplaren seien davon noch in Deutschland unterwegs. Eigentlich war er auf der Suche nach Ersatzteilen für ein anderes Fahrzeug. So kam er in den Besitz des komplett grünen Coupés, das sich noch im Originalzustand befindet und ein typisches Sonntagsauto gewesen sei. Komplett bedeutet in diesem Fall, dass nicht nur die Karosserie, sondern auch die gesamte Innenausstattung in grün gehalten ist. „Sowas würde heutzutage niemand mehr machen“, sagt Nabers und freut sich über seine Rarität.