Es ist ein Szenario wie in einem Hollywood-Film: Der Strom ist weg, die kritische Infrastruktur ist lahmgelegt. Kurz gesagt: Nichts geht mehr im öffentlichen Leben. Bereits im Sommer hat die Bundesregierung Unternehmen wegen einer möglichen „Mangellage bei Gas und Strom“ zum Kauf von Notstromaggregaten geraten. Und auch die Stadt Singen wird sich für den Ernstfall rüsten. Der Verwaltungs- und Finanzausschuss hat dem Kauf von zehn Notstromaggregaten einstimmig zugestimmt. Diese sollen der Bevölkerung in Notanlaufstellen Schutz, Strom und eine Anlaufstelle bieten. Der Kostenpunkt für die Anschaffung der zehn Notstromaggregate: 62.000 Euro.
Darum braucht es die Aggregate
Sollte ein anhaltender Stromausfall das öffentliche Leben komplett zum Erliegen bringen, will die Stadt Singen vorbereitet sein. „Eine wichtige Aufgabe der Kommune im Krisenmanagement ist die Schaffung von Notlaufanlaufstellen und eventuelle Wärmeinseln“, heißt es dazu von Seiten der Stadt. Notlaufanlaufstellen sollen den Bürgern die Möglichkeit bieten, medizinische Notfälle melden zu können, von wo aus dann ein Notruf über Funk abgesetzt werden könne. Weiter sollen die Anlaufstellen die Möglichkeit bieten, Informationen einzuholen oder sich kurzzeitig aufzuwärmen.
Wohin die Aggregate geschafft werden sollen und welche Gebäude den Singener Bürgern in Zukunft als Notanlaufstelle dienen solle, dazu werde es in der kommenden Woche (am Freitag, 2. Dezember) ein Pressegespräch geben, kündigte Pressesprecher Stefan Mohr im Rahmen der Ausschusssitzung an. Zudem werde die Stadt dort weitere Vorgehensweisen im Ernstfall vorstellen. „Für die Errichtung der Infrastrukturen der Notanlaufstellen, wie die Bereitstellung einer Notstromversorgung, Beleuchtung, Funkverbindung werden die Notstromaggregate benötigt“, teilt die Stadtverwaltung mit.

Im Ausschuss kam die Vorbereitung auf einen mögliche Mangellage bei Gas und Strom gut an. Ohne Gegenstimme wurde der Anschaffung zugestimmt. Allerdings gab es auch kritische Stimmen. Franz Hirschle (CDU) fragte etwa nach, ob die Geräte groß genug seien. „Schließlich müssen sie, wenn es darauf ankommt, die Verwaltung, das Krankenhaus und weitere Gebäude am Laufen erhalten“, sagte er.
Walafried Schrott (SPD) hegte die Hoffnung, dass die Stadt die Geräte schnell bekomme. Obgleich er schon gehört habe, dass es mit Blick auf die Aggregate zu Lieferengpässen gekommen sei.

Stefan Schüttler ist seit 2017 für den Bevölkerungsschutz und das Krisenmanagement in Singen zuständig. Er betonte, dass es sich bei den Aggregaten um Kleingeräte handle, die dazu dienen sollen, die Notanlaufstellen am Laufen zu halten. „Die Geräte sind schon für Singen reserviert und können in kürzester Zeit bestellt und geliefert werden“, sagte er.