Die Tafeln im Landkreis Konstanz haben es immer noch schwer, denn nach der Corona-Pandemie fehlten die Mittel, um die Aufgaben der Tafeln weiter gut umzusetzen. Das sagt Udo Engelhardt, Vorsitzender der Tafeln im Kreis. „Aus diesem Grund stoßen die Tafeln trotz der guten Zusammenarbeit untereinander immer häufiger an ihre Grenzen.“ Deshalb haben sich die Tafeln gemeinsam im Jahr 2023 für mehrere Unterstützungsprogramme der Stiftung der Deutschen Fernsehlotterie beworben – und bekommen jetzt eine Fördersumme von 263.200 Euro.
Die Tafel könne dank dieser Fördergelder nun noch besser innerhalb des Landkreises untereinander zusammenarbeiten, sagt Udo Engelhardt bei der Spendenübergabe. Er betont jedoch, dass die Tafeln trotz allem auf Spenden angewiesen sind. Das sagt auch Christine Ghazouani, Beisitzerin im Trägerverein der Tafel und Leiterin des Tafellagers in Worblingen. Ohne die Spenden aus der Bevölkerung hätten die Tafeln keine Chance, ihre Aufgaben weiterhin umzusetzen. „Diese Fördergelder dienen den rund 170 Mitarbeitenden zur Erleichterung der Arbeit“, sagt Ghazouani.
Mehr Komfort für Besucher der Tafelläden
Davon profitieren auch diejenigen, die Angebote wie den Mittagstisch in Singen nutzen. Laut Engelhardt kommen im Sommer täglich bis zu 50 Besucher zum Mittagstisch. „Über 700 Haushalte sind in Singen bezugsberechtigt. Mit den Fördermitteln soll ihnen ein angenehmerer Aufenthalt ermöglicht werden.“
Die Fördermittel decken die fünf großen Bereiche Personalkosten mit 60.000 Euro, Lebensmittelgutscheine mit 12.500 Euro, Investitionen für Gebäude und Fahrzeuge mit 150.000 Euro, Energiesparmaßnahmen und Kühltechnik mit 16.900 Euro und Zuschüsse für Gas, Strom und Wasser mit 23.800 Euro ab. Die Gelder sind bereits fest eingeplant und ausgegeben. So wurden neue Lkw mitfinanziert und Klimaanlagen in den Tafelstandorten Singen und Konstanz verbaut, so Stephan Masch, Repräsentant der Deutschen Fernsehlotterie.
Erstmal bestehende Aufgaben schaffen
Weitere Standorte oder Aufgaben sollen vorerst nicht hinzukommen. Auf Nachfrage des SÜDKURIER sagt Udo Engelhardt: „In naher Zukunft wird es keine Erweiterung der Tafelstandorte geben. Wir werden uns erst einmal darauf konzentrieren, dass wir mit den jetzigen Aufgaben hinterherkommen.“ Dazu zählen die Tafelläden. Hier soll weiterhin gewährleistet werden, dass Besucher dort zweimal die Woche einkaufen dürfen und nur zehn bis 20 Prozent des Ladenpreises einer Ware zahlen müssen.
Der Vorstand der Tafel im Landkreis Konstanz zeigte sich zuversichtlich, in Zukunft ihren Aufgaben noch besser nachzukommen. Die Teams der Tafeln im Landkreis freuen sich entsprechend über die Fördermittel. Laut Engelhardt würden die Mitarbeiter noch motivierter arbeiten. „Wir sind sicher, dass die Tafel in Zukunft noch mehr erreichen kann“, so Udo Engelhardt.