Singen – Vor dem Siedlerheim in der Südstadt erstrahlten die Lichter der weihnachtlichen Stände, Stockbrot und Würstchen brutzelten über der Feuerschale, für warmen Genuss sorgten auch Suppe und frische Waffeln: Die Siedlergemeinschaft und der Verein Kinderchancen hatten in Kooperation mit der Tafel jüngst zu einem kleinen, heimeligen Weihnachtsmarkt geladen. „Menschen aus allen Nationen sind gekommen, um gemeinsam die Weihnachtszeit zu feiern“, freute sich Mirja Zahirovic, Quartiermanagerin von Kinderchancen, über die zahlreichen Gäste.
Das Siedlerheim in der Worblinger Straße ist unter dem Motto „Stark im Süden“ zum Treffpunkt für Einwohner aus der Südstadt geworden, einen Weihnachtsmarkt habe es in diesem Teil der Stadt aber nicht gegeben, erzählte Zahirovic. Zum ersten Mal vor der Coronazeit veranstaltet, sei der Markt immer größer und zu einem Ort der Geselligkeit und des Miteinanders ganzer Familien geworden, freute sie sich über die bunte Mischung auch an diesem Abend. Zu günstigen Preisen und auch gegen eine Spende boten die Stände weihnachtliche Artikel, mit Rücksicht auf Gäste aus muslimischen Heimatländern waren die Würstchen aus Geflügelfleisch.
Auch Kinder und Jugendliche aus dem Quartier waren mit einbezogen. Im Siedlerheim führten sie das Theaterstück „Toleranz – was ist das?“, ein Mini-Drama von Manuela Trapani vor, das sie mit den Kindern erarbeitet hatte. „Sie haben erfasst, was Toleranz bedeutet und das umgesetzt“, sagte sie und lobte die jungen Mitwirkenden. Einige von ihnen waren schon bei den Proben mutig in die Rollen derjenigen geschlüpft, die durch Krankheit verhindert waren. Kam es im Stück zu Konfliktsituationen, hätten die Kinder Lösungen entwickelt, wie man diese mit Toleranz ausräumen kann, erläuterte Trapani. Auch der Nikolaus machte Station im Siedlerheim. In Vorfreude hatten alle Kinder als Dank für die kleinen Geschenke ein Bild für den Nikolaus gemalt.