Ulrich Gänger aus Engen war einer der ersten, die in Singen mit dem Corona-Impfstoff Nuvaxovid der Firma Novavax geimpft wurden. Er habe mit der Impfung speziell darauf gewartet, dass dieses neue Mittel auf den Markt kommt, das nach Informationen der Bundesregierung einem klassischen Totimpfstoff sehr ähnelt. Er habe sich mit einer bewährten Technik impfen lassen wollen, sagt Gänger im Singener Impfstützpunkt. Hätte es das Mittel von Novavax nicht gegeben, hätte er sich nun aber auch mit einem anderen impfen lassen, fügt er hinzu.

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Damit gehört Gänger zu einer Gruppe von etwa 20 Personen, die sich am Freitag im Singener Impfstützpunkt für das Mittel von Novavax entschieden hätten, schreibt Marlene Pellhammer, Pressesprecherin des Konstanzer Landratsamtes, auf Anfrage. An den drei Stützpunkten in Konstanz, Singen und Radolfzell, in denen Nuvaxovid verfügbar war, seien am Freitag 63 Menschen damit geimpft worden. Über das gesamte Wochenende bis einschließlich Sonntag hätten 104 Personen diesen Impfstoff bekommen, so Pellhammer weiter – bei 300 möglichen Terminen. Kreuzimpfungen mit dem Novavax-Impfstoff seien derzeit nur bei medizinischen Gründen möglich, schreibt die Pressesprecherin. Die 104 Impflinge am ersten Wochenende dürften daher praktisch ausschließlich Erstimpfungen bekommen haben. Der große Andrang sei das allerdings nicht, sagt Pellhammer auf Nachfrage.

Wenig Andrang am Impfstützpunkt in der Scheffelstraße

Wenig Andrang verzeichnet der Impfstützpunkt in der Singener Scheffelstraße derzeit auch im Allgemeinen. Stefan Schüttler, der bei der Stadtverwaltung Singen für den Bevölkerungsschutz zuständig ist, sagt: „Die Nachfrage ist stark rückläufig.“ Daher würden demnächst die Öffnungszeiten weiter reduziert. Und der letzte Impftag in der Scheffelstraße werde am Montag, 28. März, sein, sagt Schüttler. Dann würde das Dauerhafte Impfteam an dieser Stelle seine Arbeit beenden. Nach jetzigem Stand würden danach die Mobilen Impfteams aktiv bleiben. Kreissprecherin Pellhammer bestätigt, dass Ende März alle vier Impfstützpunkte im Landkreis schließen, weil die Finanzierung ausläuft. Die Mobilen Impfteams des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz (GLKN) würden deren Aufgaben im Kreis übernehmen. Für den Impfbetrieb ab Mai erarbeite das Land gerade ein Konzept. Bevölkerungsschützer Schüttler ergänzt, es sei schwer zu sagen, wie sich der Impfbedarf weiter entwickelt.

Den Impfstützpunkt in der Scheffelstraße werde die Stadt dann räumen. Die Infrastruktur bleibe aber bei der Stadt sagt Schüttler. Die Einrichtung könne rasch aufgebaut werden, wenn im nächsten Herbst wieder Bedarf entstehen sollte. Und das Personal, dessen Gewinnung im vergangenen Herbst viel Zeit bei der Impfkampagne gekostet hat, habe man im Prinzip in petto.