Mit der Urlaubszeit gehen auch viele Tierbesitzer auf Reisen. Oft können Tiere mitgenommen werden. Geht die Reise jedoch weiter weg oder erlaubt die Unterkunft keine Tiere, ist guter Rat gefragt. Denn dann stellt sich die Frage, wohin mit den Vierbeinern. Hier bieten sich die Tierheime in Singen und Radolfzell oder private Tierpensionen an. In allen Fällen empfiehlt es sich, rechtzeitig Kontakt aufzunehmen. Denn die Plätze sind rar und begehrt. Dieser Mangel hat mehrere Gründe.

So nimmt zum Beispiel Sylvias Tiersitting in Gottmadingen zwar noch Katzen, aber keine Hunde mehr in diesem Jahr an. „Meine vier Plätze sind durch Bestandskunden bereits belegt. Tierpensionen sind meist auch nur kleine Betriebe und nehmen nur ein paar Tiere auf“, erklärt Inhaberin Sylvia Müller schon vor den Pfingstferien im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Ihre Empfehlung ist eindeutig: „Viele buchen ja ihren Urlaub bereits zu Jahresanfang. Am besten kümmert man sich dann auch gleich um die Tierbetreuung.“

Wenige Plätze und die sind anderweitig verplant

Neben der zumeist geringen Anzahl an Tieren, die Tierpensionen aufnehmen, hat der Mangel an Plätzen weitere Gründe. Zum einen halten die Tierheime immer Plätze für die Tierrettung frei. Zum anderen mussten manche Tierpensionen während der Corona-Pandemie schließen. Da viele Tierbesitzer zu der Zeit tagsüber selbst zu Hause waren und auch nicht in den Urlaub fahren konnten, sank die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Tages- und Urlaubsgäste.

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Doch es zeigt sich, dass nicht nur die Vierbeiner, sondern auch die Tierbesitzer treu sind: Sowohl bei den privaten Stellen als auch in den Tierheimen werden manche Tiere regelmäßig gebracht.

Den Tierheimen sind dabei die von ihnen vermittelten Tiere die liebsten Gäste. Sybille Keller, Mitarbeiterin im Singener Tierheim, weiß: „Wir kennen die Tiere, die Tiere kennen uns und das Heim. Das macht vieles einfacher.“

Was der Urlaub pro Haustier kostet

Im Tierheim Singen fallen für die Unterbringung einer Katze in einer Gemeinschaftsbox 8,50 Euro, in einer Einzelbox 12 Euro pro Tag an. Für Hunde werden je nach Größe zwischen 12 und 18 Euro berechnet. Sollte spezielles Futter gewünscht werden, ist dies mitzubringen. Die Preise der privaten Tierpensionen und -sitter variieren stark. Die teuerste, jedoch auch umfassendste Lösung ist das Haussitting als Komplettpaket für Tier und Haus. Laut Auskunft des Verbandes Deutscher Haushüter-Agenturen schlagen die Kosten hierfür mit rund 80 Euro pro Tag zu Buche.

Eine Bedingung: Das Tier muss gesund sein

Voraussetzung für die Unterbringung der Tiere sind meist ähnlich, aber nicht überall gleich. Bei allen Unterkünften sind ein kompletter Impfschutz mit entsprechendem Nachweis, Wurmkur und Flohbehandlung Grundvoraussetzung. Es können nur gesunde Tiere aufgenommen werden. Oftmals müssen die männlichen Tiere kastriert, die weiblichen kastriert oder sterilisiert sein.

Tierpensionen verlangen teils auch den Nachweis einer Tierhaftpflichtversicherung oder einen Heimtierausweis, ist auf verschiedenen Webseiten der Tierpensionen zu lesen. Der Heimtierausweis ist beim Tierarzt erhältlich.

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Da Tierpensionen nicht gemeinschaftlich organisiert sind, hilft bei der Suche nach einer geeigneten Pension nur die Nachfrage bei anderen Tierbesitzern oder die Suche nach „Tierpension“ beziehungsweise „Tiersitting“ in den gängigen Internet-Suchmaschinen. Die Webseiten der Tierpensionen geben Auskunft über ihre individuellen Voraussetzungen. Außerdem sind dort weitere Informationen zur Unterbringung der Tiere zu finden.

Manche betreuen Tiere sogar in deren Zuhause

Auch wenn der Tierbesitzer es vorzieht, dass sein Haustier während seines Urlaubs in der gewohnten Umgebung bleibt, bieten sich mehrere Möglichkeiten. Nur mit geringen Kosten ist die Vermittlung eines Tauschpartners, der auch das Tier versorgt, über eine Haustauschbörse verbunden. Eine weitere Option sind sogenannte Tiersitter, die Tiere in ihrem gewohnten Heim versorgen, wenn diese die meiste Zeit allein bleiben können. Haussitter bewohnen während der Abwesenheit der Besitzer das Haus und kümmern sich so auch um die Haustiere.

Dieser Artikel erschien erstmals im Mai 2024.