Der Franz-Ziwey-Ring im Stockacher Industriegebiet Hardt macht seinem Namen nun Ehre: Er ist tatsächlich zu einem Ring geworden. Bauarbeiter der Firma Strobel aus Pfullendorf haben gestern die Tragschicht für 500 Meter Straße aufgebracht. Diese stellt nun eine Verbindung her zwischen dem bisher bestehenden Teilstück des Franz-Ziwey-Rings im westlichen Teil des Industriegebiets bis zur Straße Am Krottenbühl, die weiter östlich vom Hardtring abzweigt. Dafür ist das Unternehmen mit einem Einbaufertiger bei der Arbeit, der den schwarzen Bitumenkies für die Tragschicht aus Asphalt aus einem Lastwagen direkt auf eine Schicht Frostschutzkies aufträgt.
Der Sinn der Sache: Im Industriegebiet Hardt sollen sich weitere Betriebe ansiedeln können. Und dafür müssen die Grundstücke erschlossen werden. Daher hat der Gemeinderat im April 2016 der Vergabe der Arbeiten zugestimmt. Mehrere Anfragen für die Grundstücke zwischen dem bereits bestehenden Stück des Franz-Ziwey-Rings und der Straße am Krottenbühl hätten bereits vorgelegen, heißt es in der Vorlage für die damalige Sitzung des Gremiums. Und weiter: "Es erweist sich jedoch als Nachteil, dass die genaue Lage und die Höhenverhältnisse für die Interessenten nicht erkennbar sind und auch Vorlaufzeiten für die Erschließung berücksichtigt werden müssen."
Dies gehört mit dem aktuellen Straßenbau nun der Vergangenheit an. Etwa eine Million Euro gebe die Stadt dafür aus, erklärt Reiner Müller von der städtischen Bauverwaltung an der Baustelle. Allein etwa 600 000 Euro davon würde das Kanalsystem kosten, in dem drei Arten von Abwasser getrennt abgeleitet werden: Dachwasser, verschmutztes Hofwasser und das häusliche Abwasser, in dem auch die Fäkalien enthalten sind, so Müller. Für das Dachwasser kommt nun allerdings auch eine neue groß angelegte Sickermulde hinzu, zeigt Oskar Allgaier, Bauleiter von der Firma Strobel.
Die neue Straße sei nun die Vorarbeit für den sechsten Bauabschnitt im Hardt, wie Müller weiter erklärt. Auf bis zu 60 Tonnen schwere Fahrzeuge sei die neue Straße ausgelegt, sagt Allgaier, der Fahrbahnaufbau daher am Ende 65 Zentimeter hoch. Für den Moment wird diese Höhe allerdings noch nicht erreicht, denn der Endausbau mit Gehweg und Randsteinen soll erst begonnen werden, wenn die Grundstücke bebaut sind. Ansonsten drohen Schäden an der Straße durch die Bauarbeiten an den Gebäuden, etwa durch schwere Fahrzeuge.
Die Straße verläuft nun größtenteils unter der Hochspannungsleitung, die über das Gebiet Hardt hinweg verläuft. Unter den Drähten dürfe man ohnehin keine Gebäude bauen, so Müller. Und Bauingenieur Matthias Ritzi, der für die Stadt die Bauleitung übernommen hat, ergänzt, dass 20 Meter Abstand zwischen der Stromleitung und einem Gebäude liegen müssen.
Erschließung in Zahlen
Der neue Abschnitt des Franz-Ziwey-Rings erschließe 6,5 Hektar Industriefläche, heißt es in der Vorlage zur Abstimmung aus dem Jahr 2016. Die neue Straße wird etwa sechs Meter breit, hinzu komme später noch ein Geh- und Radweg von 2,50 Meter Breite, sagt Reiner Müller von der Stockacher Bauverwaltung. Zunächst wird der Gehweg allerdings mit Kies angelegt. 1000 Tonnen Bitumenkies haben die Bauarbeiter auf den 500 Metern Straße verbaut. (eph)