Wie näht man eigentlich eine Hygiene-Mundschutzmaske? Dies Frage hat sich Judith Schreiber gestellt, als ihre Tochter begann, sich Sorgen um die schwindenden Vorräte in ihrer Arztpraxis zu machen. Sie selbst arbeitet auch im Gesundheitswesen und holt nun abends oder am Wochenende die Nähmaschine raus. Mit extra gekauften Stoffen hat Judith Schreiber einfach angefangen, es zu versuchen. So sind bisher rund 50 Mundschutzmasken entstanden.

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Die Probleme dabei: Das Nähen sei sehr aufwendig und keiner wisse so richtig, welche Normen erfüllt werden müssen. „Ich sitze eine Stunde an einer Maske“, erklärt Judith Schreiber. Sie habe versucht, Infos über Vorgaben und Anforderungen zu bekommen, aber es sei schwierig. Sie habe sich beim Stoffkauf dann für ein Material entschieden, das bei 95 Grad Celsius gewaschen werden und gemangelt werden kann. „Die Politik müsste klar sagen, welche Anforderungen Schutzmasken erfüllen müssen“, sagt sie.

Judith Schreiber aus Hoppetenzell versucht sich im Nähen von Hygiene-Mundschutzmasken. Bild: Privat
Judith Schreiber aus Hoppetenzell versucht sich im Nähen von Hygiene-Mundschutzmasken. Bild: Privat | Bild: privat

Größe Zahl wäre nötig

Durch die Praxis der Tochter weiß Judith Schreiber, welche Mengen an Masken eigentlich für den Betrieb notwendig wären. Mit Nähen, Waschen und Trocknen sei das kaum zu bewältigen. Neben Krankenhausärzten, Schwestern und Pflegern bräuchten auch geschwächte Patienten oder kleine Arztpraxen Schutzmasken. In Bereichen wie der Fußpflege seien Masken ebenfalls wichtig, sagt sie. Vielleicht bräuchten zum Beispiel auch die Polizei oder Kassenpersonal irgendwann Masken.

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Die engagierte Mutter näht trotz des hohen Aufwands weiter. Parallel hat sie aber auch begonnen, sich umzuhören, ob Firmen solche Masken produzieren könnten. „Ich habe bei Trigema angerufen und habe eine Firma in Österreich angeschrieben“, erzählt sie. Sie habe ein Expresspaket mit selbstgenähten Mustern hingeschickt und warte derzeit auf Antwort.

Für Judith Schreiber ist in aktuellen Situation auch eines ganz klar: „Es muss ein Umdenken stattfinden, wenn wir gut aus der ganzen Sache rauskommen. Wir haben wenig am Lager und viele Waren kommen über die Meere.“