
Die Bagger rollen auf der einen Seite, Autos und Laster fahren auf der anderen Seite der Radolfzeller Straße (B 313): Die Sanierung ist in vollem Gang und „perfekt im Zeitplan„, wie Simon Müller von der Neubauleitung Singen des Regierungspräsidiums Freiburg (RP) sagt. Beim Jour Fixe in dieser Woche haben Vertreter von RP und Baufirma Details für anstehenden Fahrspurwechsel der Baustelle besprochen. Denn die Arbeiten auf der Seite stadteinwärts sind fast abgeschlossen. Im Bereich der Metzgerei laufen noch die letzten Leitungsarbeiten für die Stadtwerke Stockach.

„Am Freitag und Montag werden neue Rinnenplatten verlegt“, so Simon Müller. Am Donnerstag, 16. Mai, und Freitag, 17. Mai, finde voraussichtlich die Asphaltierung statt. Dabei gebe es am 17. Mai eine etwa fünfstündige Vollsperrung. „Das ist aus Arbeitsschutzgründen notwendig“, erklärt Müller. Peter Fritschi vom Baurechts- und Ordnungsamt der Stadt ergänzt: „In dieser Zeit werden beide Fahrtrichtungen über die Industriestraße umgeleitet.“

Wenn alles nach Plan läuft und das Wetter den Arbeitern keinen Strich durch die Rechnung macht, wechselt die Baustelle am Montag, 20. Mai, auf die Fahrspur stadtauswärts. Es bleibt aber dabei, dass der Verkehr in die Stadt hinein über die Industriestraße umgeleitet wird und der Verkehr aus der Stadt hinaus durch die Radolfzeller Straße fahren darf. Anders mache es wegen der Verkehrsführung an der Einmündung der Radolfzeller Straße zur Industriestraße keinen Sinn, erläutert Peter Fritschi. An dieser Stelle würden sich die Fahrzeuge sonst in die Quere kommen.

Und wie läuft es mit der Baustelle für die gewerblichen Anlieger? Aus Sicht des Regierungspräsidiums gut, so Simon Müller. Die Zufahrten würden bei Bedarf immer wieder gerichtet, so dass Autos, Motorräder und Lastwagen zum Beispiel gut zu den Tankstellen fahren können. „Wir versuchen die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten“, sagt er. Manche Mitarbeiter der Betriebe würden dem Polier aber auch manchmal von Umsatzeinbußen durch die Baustelle erzählen.

Die Tankstellen und die Metzgerei haben extra Schilder aufgestellt, dass trotz Baustelle geöffnet sei. Dominic Grimm ist der Inhaber der Jet-Tankstelle. Er erzählt, dass die Tankstelle von Arbeiterseite gut unterstützt werden. Doch der Rückgang der Kunden mache sich stark bemerkbar. Die Mitarbeiter würden auch von vielen auf die Baustelle angesprochen und gefragt, wie lange es noch dauere. In der Metzgerei Renz ist es ähnlich: „Wir haben fast 50 Prozent weniger Umsatz“, sagt Inhaber Armin Renz. Es zeige sich deutlich, was es ausmache, wenn Kunden nur aus einer Fahrtrichtung kämen.
Der zweite Bauabschnitt (Heinrich-Fahr-Straße) beginnt etwa ab Mitte Juni. Dort stehen dieselben Sanierungsarbeiten wie in der Radolfzeller Straße an: Fräsen und Rückbau des Asphalts, Leitungserneuerungen und komplett neuer Asphalt. Die Nellenbad-, Gießerei- und Nellenburgstraße dienen in dieser Zeit als Umleitung in Fahrtrichtung Radolfzell. Der Verkehr in die Gegenrichtung kann halbseitig an der Baustelle fließen.
Der Zeitplan, die Maßnahmen und die Kosten
- Zwei Bauabschnitte auf B 313: Der erste Teil der Sanierung hat am 8. April in der Radolfzeller Straße zwischen den Einmündungen Industriestraße sowie Kindergartenstraße begonnen. Er dauert laut RP bis voraussichtlich Mitte Juni. Momentan laufen die Arbeiten auf der Spur stadteinwärts. Ab Montag, 20. Mai, ist die andere Fahrbahn dran. Der zweite Bauabschnitt betrifft die Heinrich-Fahr-Straße. Er dauert von Juli bis Anfang September.
- Was gemacht wird: Das Regierungspräsidium Freiburg (RP) erneuert alle drei Asphaltschichten der B 313 (Radolfzeller Straße und Heinrich-Fahr-Straße). Die Stadtwerke Stockach tauschen im Rahmen dieser Arbeiten gleichzeitig die Gas- und Wasserleitungen sowie Hausanschlüsse aus. Außerdem werden unter der Fahrbahn Querungen für die Leerrohre für schnelles Internet verlegt. Die Rohre laufen dann unter dem Gehweg.
- Zuständigkeit und Kosten: Da die Radolfzeller Straße und die Heinrich-Fahr-Straße gleichzeitig die Bundesstraße 313 sind, ist der Bund für die Unterhaltung zuständig. Die Kosten liegen bei rund 1,25 Millionen Euro, die sich jeweils zur Hälfte auf beide Bauabschnitte/Straßen verteilen. RP, Stadtwerke Stockach und Stadt Stockach tragen jeweils einen Teil des Betrags, so Simon Müller von der Neubauleitung des RPs. (löf)