Viele Menschen kennen und schätzen sie, die Stockacher Bäder, in denen Vereine trainieren und Schüler Unterricht haben. Doch bei beiden Einrichtungen stehen Sanierungen an. Einen Investitionsbedarf von 1,5 Millionen Euro für das Hallenbad und drei Millionen Euro für das Freibad hätten Studien ermittelt, heißt es in der Verwaltungsvorlage für die jüngste Gemeinderatssitzung.
Demnach schlagen allein die Umbauten der Fliesenbecken in Edelstahl kräftig zu Buche – mit 500 000 Euro beim Hallenbad und 1,65 Millionen Euro beim Freibad. Das Gremium hat nun einstimmig beschlossen, dass die Stadt sich bei einem Bundesprogramm bewerben soll, das die "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" (Vorlage) unterstützt – Frei- und Hallenbäder gehören dazu.

Den Antrag stellen muss eine Gemeinde – auch wenn die Einrichtung, um die es geht, sich im Besitz eines Unternehmens befindet. Das ist in Stockach der Fall, denn beide Bäder betreiben die Stadtwerke. Entsprechend rechnet die Verwaltung damit, dass sich die Stadtwerke mit jeweils 15 Prozent beteiligen. Vom Rest würde der Bund 45 Prozent übernehmen, falls der Antrag erfolgreich ist. Laut Bürgermeister Rainer Stolz hofft die Verwaltung, zumindest mit einem Projekt in das Programm zu kommen. Klappt das, muss die Sanierung bis 2023 fertig sein.
Der Tenor im Rat lautete, dass man diese Chance nutzen müsse. Wolf-Dieter Karle (Freie Wähler) wurde grundsätzlich: "Schwimmen ist eine lebenserhaltende Maßnahme – das muss man unbedingt unterstützen." Stockach gehöre im Land zu den 30 Prozent der Städte, die noch ein Hallenbad haben.