Christoph Stetter will den Wahlkreis 57 Singen, zu dem auch der Raum Stockach gehört, nach der nächsten Landtagswahl im Stuttgarter Landesparlament vertreten. Der 44-Jährige hat seine Bewerbung für die CDU-Kandidatur eingereicht. Ob die Wähler am Sonntag, 8. März 2026, aber tatsächlich ihr Kreuzchen hinter seinem Namen machen können, muss sich erst noch zeigen. Denn der Stockacher müsste sich hierfür zunächst noch parteiintern gegen zwei weitere Bewerber durchsetzen: den Tengener Stefan Leichenauer und Jürgen Schuhwerk aus Singen.

Bundestagsabgeordneter Jung holte ihn zurück

Bei einer Mitgliederversammlung am Mittwoch, 30. April, in Mühlhausen-Ehingen wählen die Christdemokraten im Landkreis den Kandidaten, mit dem sie ins Rennen für die Landtagswahl im kommenden Jahr gehen wollen. „Ich habe schon einige Wahlkämpfe von der Seitenlinie aus mitgemacht“, sagt Stetter, der seit 1998 Mitglied der CDU und seit 2010 Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Andreas Jung ist. Nun möchte er sich dieser Herausforderung selbst stellen.

Schon vor fünf Jahren habe er sich Gedanken über eine Kandidatur gemacht, sagt Stetter, doch damals seien seine drei Kinder, darunter Zwillinge, noch zu klein gewesen. „Inzwischen sind die Kinder sechs und neun Jahre alt und die Situation ist deshalb eine andere. Meine Familie steht voll hinter mir und meine Frau trägt die Entscheidung mit. Das war für mich die Grundvoraussetzung“, sagt Stetter.

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Was politische Entscheidungen besser macht

Politisch vorbelastet ist der gebürtige Stockacher gleich mehrfach, so war er bereits Mitglied in der Jungen Union, ist seit 2019 Mitglied des Stockacher Gemeinderats und dort seit 2021 sogar Vorsitzender der CDU-Fraktion. Auch außerhalb der Partei ist Stetter aktiv, wie er im Gespräch mit dem SÜDKURIER berichtet. „Es ist meine feste Überzeugung, dass politische Entscheidungen besser sind, wenn sie von Menschen getroffen werden, die gesellschaftlich engagiert sind“, sagt er. Stetter selbst ist im Stockacher Gesamtelternbeirat aktiv, im Narrengericht und im Helferverein des Technischen Hilfswerks.

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Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Erlangen-Nürnberg war Stetter dreieinhalb Jahre in der freien Wirtschaft tätig, unter anderem im Logistikbereich, bevor ihn sein Parteifreund Andreas Jung als Büroleiter zurück in die alte Heimat holte. In dieser Position sei er tagtäglich ganz nah dran am politischen Betrieb. „Oft weiß man morgens nicht, was einen den Tag über erwartet. Diese Vielfalt an Themen fasziniert mich“ sagt Stetter. Besonders schön sei dabei der Kontakt zu den Menschen vor Ort, die mit verschiedensten Anliegen in Jungs Wahlkreisbüro in Konstanz kommen.

Wofür sich Stetter einsetzen will

„Als Abgeordneter ist man ja wirklich für jedes Thema zuständig“, betont Stetter. Ihm persönlich liegen neben der medizinischen Versorgung insbesondere Infrastrukturthemen wie die Gäubahn und die wirtschaftliche Entwicklung am Herzen. „Aber ich möchte da gar keine Rangfolge an Themen eröffnen. Alles ist wichtig, was die Menschen hier in der Region beschäftigt, Wohnen, Klima und Energie, Landwirtschaft und Bildungspolitik“, so Stetter.

Das Wichtigste sei, dass der Wahlkreis 57 wieder eine starke Stimme in Stuttgart bekommt, betont er. Ob er diese Stimme sein wird, entscheiden zunächst die Mitglieder der CDU am 30. April und dann alle Wahlberechtigten am 8. März 2026 bei der Landtagswahl.