In Espasingen schreiten die Arbeiten am Großprojekt Schlossbrauerei-Areal stetig voran. Ortsvorsteher Andreas Bernhard erklärte in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats im Espasinger Rathaus, wie es aktuell aussieht, was ansteht und wo es noch Probleme gibt.
Bei der Erschließungsstraße würden nicht nur die Fahrbahnen gebaut, sondern auch alle Leitungen für Strom, Gas, Wasser und Breitband verlegt. Der Baugrund sei so schlecht gewesen, dass dieser ausgetauscht worden sei.

In naher Zukunft müsse man sich Gedanken um einen Namen für diese Straße machen, so Bernhard. Der Name Brauereiplatz werde vielleicht so bleiben, wie er sei. Die historischen Gewannnamen Kastaniengarten sowie Schlosshöfe seien bereits als Satzung von der Stadt Stockach beschlossen worden, womit der Rat erfreulicherweise dem Wunsch der Espasinger gefolgt sei, berichtete Bernhard.
Er wies zudem auf den Umzug des Storchennests im Januar hin. Das Ersatznest auf der Scheune sei allerdings in diesem Jahr noch von keinem Storchenpaar angenommen worden. Auch Tobias Jaklin, Architekt bei Gut Bodman, hatte kürzlich im Gespräch mit dem SÜDKURIER über die Bereiche des Areals und den Straßenbau gesprochen.
Da fehlen aber elf Parkplätze?
Ein Ärgernis gibt es laut Andreas Bernhard beim Bereich Schlosshöfe, auf dem fünf Mehrfamilienhäuser mit 30 Wohn- und vier Gewerbeeinheiten entstehen sollen: Denn der genehmigte Bauplan, welcher ursprünglich zwei Tiefgaragen mit insgesamt 44 Stellplätzen beinhaltet habe, sei nachträglich vom Karlsruher Bauträger Weißenburger geändert worden, so dass es nunmehr nur noch eine Tiefgarage mit 33 statt 44 Stellplätzen geben solle.
Andreas Bernhard vermutete in der Sitzung, dass dies aus Kostengründen geschehen ist. „Aber wo sollen denn die Leute alle parken?“ fragten sich die Räte. Sie bemängelten, dass ihnen bisher noch keine Plan vorgelegt worden sei, was sie nicht nur als unüblich, sondern als unmöglich bewerteten. Schlussendlich lehnten die anwesenden Räte und der Ortsvorsteher Andreas Bernhard den geänderten Bauplan geschlossen und einstimmig ab. Für die Bewohner der Schlosshöfe sollten unbedingt genug Stellplätze in der Tiefgarage ermöglicht werden.
In Espasingen gebe es ohnehin schon zu wenig Parkplätze, zum Beispiel für Besucher des Werner-und-Erika-Messmer-Hauses bei Veranstaltungen. Es könne nicht sein, dass Bewohner der Schlosshöfe die wenigen freien Parkplätze in Espasingen oder auf dem Parkplatz des Werner-und-Erika-Messmer-Hauses dauerhaft blockieren würden, hieß es in der Sitzung.
Lob für Entwicklung am verlandeten Eisweiher
Das Projekt Eisweiher neben dem Bereich Kastaniengarten entwickelt sich dagegen laut Bernhard in eine gute Richtung. „Der Eisweiher wird wieder Wasser bekommen und er wird gut“, so Bernhard. Er lobt das Projekt, weil es im Sinne des Naturschutzes sei und mit einer geplanten Aussichtsplattform sowie der Anbindung an einen Spazierweg entlang der Aach außerdem einen hohen Naherholungswert habe.

Die Freude darüber stand den anwesenden Einwohnern und den Ortschaftsräten ins Gesicht geschrieben. Auch Ratsmitglied Felix Schmitt gab seiner Freude Ausdruck und witzelte darüber, dass man vielleicht in naher Zukunft in Espasingen wieder Schlittschuhlaufen könne. Sein Ratskollege Gerhard Seeberger betonte den Wert des Eisweihers für den Natur- und insbesondere den Vogelschutz.
Projekt Eisweiher kostet eine halbe Million Euro
Mittlerweile hätten sowohl die Sielmann-Stiftung als auch die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg Zuschüsse für die Wiederbelebung des verlandeten Eisweihers bewilligt. Die Stadt Stockach und das Gräfliche Haus Bodman würden ebenfalls Geld zuschießen. Der Aushub des momentan verlandeten Eisweihers, die Modellierung und die Koordination des Projekts werden in etwa eine halbe Million Euro betragen.

Zwar sei der Eisweiher bisher gräfliches Gelände, solle jedoch in städtisches Eigentum überführt werden, worüber man sich in Espasingen freue, sagte Bernhard. Ein Ortstermin mit dem gräflichen Haus und den Einwohnern beim Eisweiher sei bereits im Gespräch und werde frühzeitig angekündigt.