Es ist nun schon ein paar Wochen her, dass Ex-Tennisprofi Boris Becker von einem Gericht zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Die Nachrichten über ihn reißen dennoch nicht ab, zuletzt wurde er in Großbritannien in ein Gefängnis mit niedrigerer Sicherheitsstufe verlegt. Verschiedene Prominente haben sich zum Teil geschockt zum Urteil geäußert. Und auch Stockacher Sportler haben eine Meinung. Der SÜDKURIER hat vierzehn Spieler befragt, die Meinungen reichen von „Die Haft ist absolut gerechtfertigt“ bis: „Es ist ein viel zu hartes Urteil“.

Auch als Promi steht er nicht über dem Gesetz

So erklärt Edelbert Greiner, Spieler der Herrenmannschaft 65, dass er klar für eine Verurteilung sei, meint jedoch, dass eine Geldstrafe voll genügt hätte. Ganz anders beurteilt Manfred Jantke, ein Kenner der Tennis-Profi-Szene, die Situation bezüglich Becker: „Die Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe halte ich für absolut gerechtfertigt“ – denn Becker stehe auch, trotz seiner Prominenz, nicht über dem Gesetz und müsse für seine Vergehen geradestehen.

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Jantke, der als früherer Porschemanager führend beim Porsche-Tennis-Turnier in Stuttgart tätig war, spricht von Becker als einem großartigen Tennisspieler, der leider nie die Möglichkeit gehabt habe, eine gewisse Lebenserfahrung zu entwickeln. Er lobt ihn, wie ausnahmslose alle Befragten auch, als sachkompetenten TV-Kommentator bei Eurosport und bedauert, dass die kommenden Turniere, wie das gerade laufende Sandplatzturnier Roland Garros in Paris, ohne Boris Beckers Kommentar stattfinden muss.

„Er ist absolut nicht kriminell“

TC-Spieler Edgar Walter, der Boris Becker schon im Alter von zwölf Jahren in Radolfzell live erlebt hat, hält Becker „absolut nicht für kriminell“, er sei eben auf falsche Berater hereingefallen. „Becker hatte als Jugendlicher einfach nicht die Möglichkeit, wie andere Jugendliche eine gewisse Lebensintelligenz zu entwickeln“, meint Walter, der Beckers Spielintelligenz besonders hervorhebt.

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Auch Siegfried Maier, langjähriges TC-Mitglied meint, dass Becker zu früh an viel Geld gekommen sei, was von falschen Beratern durchgebracht worden sei. Trotzdem betont er: „Jeder ist vor dem Gesetz gleich, also musste er bestraft werden“.