Erst steht am kommenden Sonntag die Bundestagswahl an, nur wenige Tage später steuert die Fasnacht am Schmotzigen Dunschtig mit dem Besuch von Julia Klöckner (CDU) vor dem Hohen Grobgünstigen Narrengericht zu Stockach auf ihren Höhepunkt zu. Damit müssen die Sicherheitsbehörden zwei Großereignisse innerhalb kürzester Zeit meistern. Dabei war schon im vergangenen Jahr das Bundeskriminalamt involviert, um SPD-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu schützen. Wie bereiten sich Polizei und Narren in diesem Jahr vor? So viel ist klar: Auch in Stockach wird es laut den Veranstaltern Straßensperren geben.

Was sagt die Polizei?

Wie Pressesprecherin Katrin Rosenthal auf SÜDKURIER-Nachfrage erklärt, möchte die Polizei zum konkreten Sicherheits- und Einsatzkonzept aus taktischen Gründen zwar keine Angaben machen. Doch die zeitliche Nähe der beiden Ereignisse sei aus polizeilicher Sicht kein Problem. So seien die beiden Ereignisse ihr zufolge „zwar im Einzelnen eine gewisse Herausforderung für die Polizei“, allerdings könne man jeweils auch auf Erfahrungen und Grundlagen der vergangenen Jahre zurückgreifen.

Dennoch gibt es viel zu tun. Die Fasnachtsveranstaltungen in Zoznegg und Mühlingen wurden bereits gemeistert, am Freitag und Samstag vor der Wahl findet das Narrentreffen der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee in Heudorf statt. Dass am Wahlsonntag keine Großveranstaltungen in Stockach angemeldet sind, komme der Polizei entgegen, erklärt Rosenthal.

Polizei: Narrengericht eine „friedliche Veranstaltung“

Dementsprechend habe die Wahl keinen Einfluss auf die Sicherheitsmaßnahmen für die Fasnacht, erklärt die Pressesprecherin weiter. Die Erfahrung der vergangenen Jahre habe auch gezeigt, dass es sich bei der Veranstaltung des Narrengerichts, dem Höhepunkt der Stockacher Fasnacht, trotz deutschlandweiter Aufmerksamkeit um eine friedliche und gut strukturierte Veranstaltung handele.

Der Narrenrichter des Hohen Grobgünstigen Narrengerichts zu Stocken, Jürgen Koterzyna: „Wir achten schon immer auf einen möglichst ...
Der Narrenrichter des Hohen Grobgünstigen Narrengerichts zu Stocken, Jürgen Koterzyna: „Wir achten schon immer auf einen möglichst sicheren Umzugsweg und Plätze“ | Bild: Thomas Niedermueller

Es gibt laut Rosenthal keinen Grund zu der Annahme, dass sich daran etwas ändern könne. Jedoch prüfe man die Lage bis zum Tag der Veranstaltung regelmäßig und könne so kurzfristig auf Hinweise, Erkenntnisse oder Veränderungen reagieren.

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Allerdings, stellt Rosenthal auch klar: „An der abstrakten Gefährdungslage bei Großveranstaltungen hat sich in der vergangenen Zeit nichts geändert. Man muss weiterhin sehr aufmerksam sein, am Ende aber auch akzeptieren, dass es keine hundertprozentige Sicherheit bei diesen Veranstaltungsformen geben kann.“

So bereitet sich das Narrengericht darauf vor

Aus Sicht der Polizei seien die Vorbereitungen gemeinsam mit der Stadt und dem Narrengericht sehr konstruktiv verlaufen, so die Pressesprecherin weiter. Es handle sich um eine geübte Praxis. Das bestätigt der Stockacher Narrenrichter Jürgen Koterzyna. Für das Stockacher Narrengericht habe die Sicherheit der Umzugswege und Plätze schon immer einen hohen Stellenwert, erklärt er.

In diesem Jahr werde man auf freiwilliger Basis einige Ergänzungen vornehmen. Konkret berichtet er von dem Versperren der Zufahrtswege in die Hauptstraße durch Fahrzeuge, wie man es auch in anderen Städten sieht. Mit weiteren Einschränkungen sei allerdings nicht zu rechnen, so Koterzyna weiter.

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Aufgrund der langjährigen, engen und guten Zusammenarbeit mit der Polizei und den Behörden habe man nicht den Eindruck, dass es sich um bürokratische Hürden und Einschränkungen handelt, die mit solchen Veranstaltungen einhergehen können. „Es erkennen alle Seiten, was sinnvoll und notwendig ist“, stellt Koterzyna klar. Angaben über einen finanziellen Mehraufwand durch das Sicherheitskonzept für die Narren möchte er nicht machen.