Die Marketenderinnen haben viel Zeit und Hingabe in die Vorbereitung ihres 50. Jubiläums gesteckt. Der Aufwand hat sich in jeder Hinsicht gelohnt: In der Jahnhalle nahmen die 400 geladenen Gäste an liebevoll dekorierten Tischen Platz und auf der Bühne ließen die Gastgeberinnen ihre Vereinsgeschichte Revue passieren. Außerdem überreichten die anderen Gliederungen des Narrengerichts fantasievoll verpackte Geschenke, Schawestos und Yetis gratulierten stimmungsvoll und die Wortbeiträge kamen ebenso gut an.

Nach dem Essen liefen einige Marketenderinnen (im Bild Iris Laible) mit Schnaps herum. Einige Herren vom Narrengericht und den Yetis ...
Nach dem Essen liefen einige Marketenderinnen (im Bild Iris Laible) mit Schnaps herum. Einige Herren vom Narrengericht und den Yetis stießen gerne gemeinsam an. | Bild: Claudia Ladwig

Überall war die Begeisterung über das gelungene Fest spürbar – bei den Marketenderinnen wie bei den Gästen, zu denen auch Bürgermeisterin Susen Katter, Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier, Alt-Bürgermeister Rainer Stolz mit Partnerin Ursina Vaterlaus und Vertreter von Sponsoren zählten.

Marketenderin Jeanette Schindler begrüßte alle Marketenderinnen auf der Bühne. Die Mädchen und Frauen kamen blockweise entsprechend ihrem Eintrittszeitpunkt. Besonders erwähnt wurden die verstorbenen Mitglieder, drei der ursprünglich zehn Gründungsmitglieder und alle Obermarketenderinnen.

Mit ihrem Tanz begeisterten die Marketenderinnen ihre Gäste so sehr, dass sie den letzten Teil gleich drei Mal aufführen mussten.
Mit ihrem Tanz begeisterten die Marketenderinnen ihre Gäste so sehr, dass sie den letzten Teil gleich drei Mal aufführen mussten. | Bild: Claudia Ladwig

Gemeinsam mit den Gästen und begleitet von der Hans-Kuony-Kapelle unter Leitung von Enno Pfaff stimmten sie das „Lied der Marketenderinnen“ an. An die jüngsten Mitglieder richtete Jeanette Schindler den Auftrag, beim 100. Geburtstag von diesem Abend zu erzählen.

Obermarketenderin Petra Meier-Hänert dankte den vielen Firmen, die durch ihre Unterstützung die Träume der Marketenderinnen wahr werden ließen sowie dem Musikverein Wahlwies und den Holzhauern aus Hindelwangen, die sich um die Bewirtung kümmerten.

Otto Gäng sprach ein herzliches Grußwort.
Otto Gäng sprach ein herzliches Grußwort. | Bild: Claudia Ladwig

Jubiläumstanz der Marketenderinnen

Susen Katter trug ihr gereimtes Grußwort vor, dann begann der Jubiläumstanz der Marketenderinnen. Es handelte sich um ein mehrteiliges Tanzprojekt, das keinen Zuschauer auf seinem Stuhl hielt. Die Gastgeberinnen brachten mehrere Stationen des Vereinslebens auf die Bühne.

Anfang und Ende hatten Manuela Elsner und Simone Meier neu mit den Mädchen und Frauen einstudiert, die übrigen Beiträge waren kurze Erinnerungen an frühere Auftritte. Den letzten Teil mussten sie gleich drei Mal tanzen, so begeistert waren die Zuschauer.

Zu den Klängen der Hans-Kuony-Kapelle wurde geschunkelt und gesungen, bevor die entspannte Essenspause begann. Michael „Nolli“ Noll hatte die Gerichte für das mediterrane Büffet zubereitet, was für ihn als Häfler eine große Ehre sei, wie er sagte.

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Brauchte es wirklich eine zweite Frauengruppe?

Narrenrichter Jürgen Koterzyna ging später auf die Historie ein. Nach ersten Zweifeln, ob es eine zweite Frauengruppe brauche, deren Mitglieder noch dazu hübscher als das Narrengericht seien, ging es ums Häs. „Was der Vogel Strauß am Hintern trägt, habt ihr freiwillig auf dem Kopf?“ Fürchterlich seien die roten Bändel am Blusenärmel, die ständig aufgingen, und das Beste sei der Korb mit Süßem und Schnaps.

Jeanette Schindler zeigte zum Abschluss des Bühnenprogramms eine ganz neue Seite an sich.
Jeanette Schindler zeigte zum Abschluss des Bühnenprogramms eine ganz neue Seite an sich. | Bild: Claudia Ladwig

Im Spaß stellte er fest, es gebe einige Vorteile ohne Marketenderinnen. Beispielsweise müssten die übrigen Narren keine Bänder binden und bräuchten einen Bus weniger zu Narrentreffen. Außerdem wären Veranstaltungen kürzer, das Narrengericht könne selbst tanzen, die wenige Gastronomie in Stockach würde ausreichen und die Gerichtsverhandlung könnte bereits um 16 Uhr beginnen, weil die Zimmerer nicht streiken brauchten.

Nicht zuletzt wären die Ehefrauen viel zufriedener mit den Männern des Kollegiums. „Ihr nehmt uns alles ab. Wann hätten wir es lernen sollen?“, fragte er schelmisch, bevor er herzlich bekannte: „Ihr seid super wichtig für uns alle. Ohne euch würde allen was fehlen.“

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Wertschätzung von anderen Gliederungen

Markus Elsner und Thomas Drews griffen in einem Sketch von Kurt Elsner, Altehrenmorschter der Althistorischen Zimmerergilde, ebenfalls die Anfänge der Marketenderinnen auf. „Die können die Narren groß und klein verpflegen und in der Stockacher Fasnacht viel bewegen“, beschlossen sie.

Als große Überraschung erstrahlte die Bar im Stil der „Roten Meile“. Diese war das erklärte Lieblingsmotto der Marketenderinnen gewesen.
Als große Überraschung erstrahlte die Bar im Stil der „Roten Meile“. Diese war das erklärte Lieblingsmotto der Marketenderinnen gewesen. | Bild: Claudia Ladwig

Dass die Frauen sehr geschätzt werden, zeigte sich auch im Beitrag der Gliederungen. Hänsele Donato Abruzzese und Alt-Stockacherin Regina Gromball sangen mit anderen im Chor ein Geburtstagsständchen. „Die haben uns schon lieb“, stellte Jeanette Schindler gerührt fest. Das galt ebenso für die Schawestos und die Yetis, welche gegen 23.15 Uhr lautstark die Party eröffneten.

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Als große Überraschung erstrahlte die Bar im Stil der „Roten Meile“, dem absoluten Lieblingsmotto der Marketenderinnen. Zur Musik von Chris Metzger wurde bis zum nächsten Morgen weitergefeiert.

Alle Bilder von der Veranstaltung finden Sie hier und hier.