Der Anschlag von Hanau am Mittwoch vor dem Schmotzigen Dunschtig war auch eine Woche danach noch Thema der Stockacher Fasnacht. Narrenrichter Jürgen Koterzyna berichtete in seinem Rückblick bei der Hauptversammlung des Vereins Hans Kuony am Abend des Aschermittwochs, dass den ganzen Schmotzigen Dunschtig über nicht sicher gewesen sei, ob die Verhandlung stattfinden könne. Am Ende sei die Verhandlung dank der Besonnenheit der Referenten und des Büros von Ministerpräsident Winfried Kretschmann möglich gewesen.
Und Koterzyna plauderte ein wenig aus dem Nähkästchen: Kretschmann habe vor der Verhandlung, vor der er eine kurze Ansprache zu den Anschlägen von Hanau hielt, lange um Worte gerungen. Am Ende habe er die richtigen gefunden – und das Publikum in der Jahnhalle sei so still wie nie gewesen, während Kretschmann sprach.

Koterzynas Rückblick auf die Fasnacht 2020 fiel sehr positiv aus. Von gut besuchten Veranstaltungen über farbenfrohe Umzüge bis zum friedlichen Publikum bei der Fasnacht reichte der Bogen. Und Dank hatte er natürlich auch zu verteilen, und zwar nicht nur an alle Mitglieder des Narrengerichts und der Gliederungen, sondern auch an die Stadt und ihre technischen Dienste, die im Umfeld der Fasnacht viel zu tun haben. Und nicht zuletzt habe die Fernsehübertragung der Verhandlung zum ersten Mal mehr als eine Million Zuschauer erreicht.
Der Kassenstand des Fördervereins der Stockacher Fasnacht sei zwar gesunken, sagte Koterzyna in Vertretung von Kassier Hubert Reiser, der aus persönlichen Gründen nicht bei der Hauptversammlung war. Allerdings wolle man ja auch keine Geldsammelstelle sein. Kassier Reiser wurde einstimmig entlastet, ebenso wie der ganze übrige Vorstand des Vereins. Dessen Entlastung leitete Stockachs Bürgermeister Rainer Stolz, der ebenfalls voll des Lobes für die Narren war: „Viel spritziger kann man es kaum noch machen. Das war ganz großes Kino.“