Bei den Stockacher Narren geht es zu Jahresbeginn Schlag auf Schlag. Nach der Dreikönigssitzung mit einem rund vierstündigem Programm stand für das Narrengericht und seine Gliederungen das Fasnet-Eröffne und Fasnet-Vukünde im 669. Jahr nach Hans-Kuony auf dem Plan. Mit einem abwechslungsreichen Programm, musikalisch von der Hans-Kuony-Kapelle unter der Leitung von Jochen Fischer umrahmt, begeisterten die Akteure die Gäste im prall gefüllten Saal des Bürgerhauses Adler Post.
Die Besonderheit dieses Abends: Schon seit vielen Jahren gestalten bei dieser Veranstaltung die Jungnarren das Programm. Lediglich die Moderation des Abends lag in erwachsenen Händen: Gerichtsnarr Jochen Sigg, durch seine Auftritte auch bei der Laienspielgruppe Stockach sehr bühnenerfahren, führte durch das abwechslungsreiche Programm. Darin traten rund 50 Jungnarren mit Sketchen und Tänzen auf.
Erst Pflicht, dann Programm
Bevor Sigg die Bühne für die Nachwuchsnarren freigab, entledigte sich der neue Narren-Wirt und Gerichtsnarr Markus Buhl seiner Pflichtaufgabe: Die Bekanntgabe der Fasnet-Termine bis Lätare am 22. März, wenn dann mit dem Fällen des Stammbaums aller Narren die Zimmerergilde die Fastnacht 2020 endgültig beschließt, um jedoch mit dem berühmten Satz „S goht degegge“ bereits auf die Fasnet 2021 hinzuweisen.

Buhl verkündete und eröffnete die Fasnet als Litfaßsäule verkleidet auf einem Fass vor dem Bürger-Haus stehend. Dabei ließ besonders sein Hinweis auf den neuen „Großen Zunftball„ aufhorchen, der am Schmotzige Dunschdig um 19 Uhr im Bürgerhaus Adler-Post mit der Live-Band Crossage stattfinden wird. Zu diesem Ball sind alle Narren und Hästräger eingeladen. Durch den späteren Ballbesuch des diesjährigen Beklagten vor dem Hohen Grobgünstigen Narrengericht, Cem Özdemir, erhoffen sich die Veranstalter ein volles Haus.
Buntes Programm der Jungnarren
Nachdem Narrenrichter Jürgen Koterzyna die Gerichtsnarren einzeln vorgestellt hatte, hieß es Bühne frei für die unterhaltsamen Sketche und Tänze der Stockacher Jung-Narren. Den Anfang machten die jungen Laufnarren, die mit ihren Segway Bluewheels- und Ninebots einen rasanten „Tanz auf Rädern“ aufs Parkett zauberten. Dann folgten die Sketche der Jung-Zimmerer und Jung-Alt-Stockacherinnen, deren Pointen immer viel Applaus bekamen.
Die Jung-Marketenderinnen griffen in ihrem Tanz auf der Bürgerhaus-Bühne zu Andreas-Gabalier-Hits das Thema Oktoberfest auf und verzauberten in ihren Dirndln die applaudier-freudigen Gäste. Darauf folgten Hits von Michael Jackson, zu denen die „Moonrakerinnen“ der Jung-Alt-Stockacherinnen dem großen Meister in fast nichts nachstanden und durch nicht-enden-wollenden Applaus zu einer Zugabe herausgefordert wurden.

Viel Applaus für die Akteure
Dass die Jung-Hänsele auch auf den Brettern, die die Welt bedeuten, Spaß haben, bewiesen sie mit ihrem kurzen Sketch unter dem Titel „Verstehen Sie Spaß“. Sie wagten sich damit in große Fußstapfen – mit Erfolg. Alle Auftritte kamen sehr gut an.

Dieser Abend steht auch traditionell für die Ordensverleihung an verdiente aktive Narren. So konnte Gerichtsnarr und Ordensmeister Markus Vollmer 23 Männer ehren, die sich im Laufe der vergangenen Jahre besonders um die Stockemer Fasnet verdient gemacht haben. Er betonte in seinen diversen Laudationes, die er jeweils mit seinem bereits legendären Satz „Ets isch Zeit, dass es Orde geit“ eingeleitete, dass jeder, der geehrt werde, diesen Orden auch redlich verdient habe.
