Als Narr muss man vor allem kreativ sein. Dass das Stockacher Narrengericht diese Disziplin mit Bravour meistert, stellt es nicht nur jedes Jahr bei den Klagepunkten und dem Strafmaß für die Größen der Politik unter Beweis, sondern auch im Umgang mit der Verspätung von Karl Lauterbach. Der Beklagte ist zu seinem großen Empfang noch nicht anwesend? Kein Problem: Fürsprech Michael Nadig führt einfach eine lebensgroße Lauterbach-Pappfigur in den Bürgersaal der Adler Post.

Der Pappkamerad war zwar etwas wortkarger als sein Pendant aus Fleisch und Blut, das in keiner Fernseh-Talkshow um einen Kommentar verlegen ist, aber er gab zumindest eine gute Vertretung ab.

Packte dann sogar noch beim Narrenbaumsetzen mit an: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.
Packte dann sogar noch beim Narrenbaumsetzen mit an: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. | Bild: Jenny Seidel

Probleme mit der Flugbereitschaft

Und als solche musste der Papp-Lauterbach doch recht lange herhalten. Erst zum Narrenbaumsetzen kam der Original-Lauterbach in Stockach an. Der Grund soll nach Auskunft des Narrengerichts ein Problem mit einer Maschine der Flugbereitschaft gewesen sein – wie so oft, wenn Bundesminister ihren Bestimmungsort nicht rechtzeitig erreichen.

Tatsächlich berichtet die Luftwaffe, dass einer Delegation des Entwicklungsministeriums kurz zuvor der Überflug über das zentralafrikanische Niger verwehrt wurde, weshalb die Maschine, die später Lauterbach nach Stockach bringen sollte, umkehren musste und nicht nach Berlin weiterfliegen konnte.

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Na ja, Pleiten, Pech und Pannen zum Trotz hat es Lauterbach, einem kurzfristig gebuchten Linienflug von Berlin nach Zürich sei Dank, dann am Ende ja doch noch geschafft, sein Papp-Pendant am Nachmittag abzulösen. Er war noch rechtzeitig vor Ort, um vor dem Hohen Grobgünstigen Narrengericht zu Stocken unter Beweis zu stellen, dass er eben doch nicht von Pappe ist.