Eine Fasnacht ohne richtigen Narrenbaum? Fast wäre es so gewesen. Eigentlich sagte Narrenrichter Jürgen Koterzyna auf SÜDKURIER-Nachfrage, dass es keinen geben werde, weil die Zimmerergilde ihn aufgrund der Corona-Verordnung nicht setzen könne. Am späten Mittwochabend dann die große Überraschung für die Anwohner: Mit zwei Autokränen wurde ein Narrenbaum ins Narrenbaumloch vor dem Bürgerhaus Adler Post gestellt.

Bild 1: Die große Narrenbaum-Überraschung: Zimmerergilde stellt abends in Stockach den Narrenbaum corona-konform mit Autokränen
Bild: Daniela Grundler

Zur Findung des Baums hatte Ralf Maier von der Gilde bereits erzählt gehabt, wie das jährlich im Januar abläuft. Die Zimmerer haben dafür immer eine spezielle Baum-Findungskommission. „Normalerweise ist das Aussuchen des Narrenbaums ein fester Termin“, sagt er. Dabei träfen sich die jungen und alten Zimmerer im Wald am Grillplatz Besetze und würden sich aufmachen, einen geeigneten Baum zu finden.„Dann schauen wir nach Bäumen, die von der Höhe, Dicke und anderen Faktoren her geeignet sind“, sagt Ralf Maier. „Und dann schlagen wir diese Bäume an.“

Mehrere Bäume in der Auswahl

Das bedeutet, es werde eine Holzlatte daran geschlagen, auf der das entsprechende Jahr steht. Mehrere Bäume werden dabei ausgewählt, letztendlich treffe laut Maier dann aber der Förster die Entscheidung, welcher Baum zum Narrenbaum wird. Um eine Auswahl zu haben, schlage man deshalb auch mehrere Bäume an. Gefällt wird der Baum letztendlich vom Förster. Nachdem die Bäume angeschlagen sind, kehren die Zimmerer zum Grillplatz zurück. Dieses Jahr konnte das so aber nicht stattfinden.

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Doch die Stockacher blieben in den vergangenen Wochen nicht untätig. So wurden viele Weihnachtsbäume in den heimischen Gärten und auf den Terrassen zu eigenen Narrenbömmle umgestaltet. In der Innenstadt gab es auch eine große Aktion, so dass ganz viele Narrenbäume in verschiedenen Größen stehen. Und jetzt unerwartet der große dazu.