Ordensverleihung trifft auf Geschichtsstunde: Das Narrengericht hat sich mit Kuony TV dem nächsten Thema gewidmet, das in der Fasnachtszeit immer eine große Rolle spielt – die Auszeichnungen für langjährige Laufnarren. Insgesamt stünden in diesem Jahr rund 200 Ehrungen an. Doch auch hier zwingt die Pandemie zu Alternativen.

Narrenrichter Jürgen Koterzyna und Ordensmeister Markus Vollmer plaudern in einem Video darüber, welche Art von Ehrungen es gibt, nennen einige der diesjährigen zu Ehrenden und werfen unter anderem einen Blick auf das Jahr 1961. Der Grund: Damals wurden 120 Männer zu Laufnarren geschlagen, was bedeutet, dass die, die es möchten, nun für 60 Jahre geehrt werden.

Die Verleihung der Erlebensorden für 25 und 50 Jahre sowie eine Urkunde für 60 Jahre ist eigentlich immer ein Bestandteil der Dreikönigssitzung. Dabei seien die, die in Stockach wohnen, nur ein Teil, da auch viele aus aller Welt Laufnarren seien. Von den 120 aus dem Jahr 1961 stammten 20 aus der Stadt und 100 von außerhalb, da es damals viele Schulen, wie die Forstschule, gegeben habe.

Das könnte Sie auch interessieren

Hunderte von Briefen wurden verschickt

„Die Ordensverleihung lebt mit oder ohne Saalfasnacht“, sagt Vollmer. Die meisten Orden würden zugeschickt werden, aber in Einzelfällen werde eine persönliche, coronakonforme Übergabe möglich sein. Es seien 400 Briefe mit der Bitte um Rückmeldung verschickt worden – es werden also nur die geehrt, die es möchten. „Da habe ich auch schon ganz viele und liebe Rückmeldungen bekommen“, so Vollmer. Von den 120 Laufnarren von 1961 seien 14 positive Antworten gekommen.

Beim Rückblick auf die Zeit vor 60 Jahren kamen die beiden zum Beispiel darauf, dass damals Alois Deufel Bürgermeister von Stockach gewesen sei, die Berliner Mauer sei gebaut worden und das erste Kernkraftwerk in Betrieb gegangen sei. Außerdem sei 1961 das Jahr der aktiven Laufnarren gewesen, da diese das noch heute aktuelle Häs vorgestellt hätten.

Vor 50 Jahre 118 neue Laufnarren

Mit der Goldenen Hans Kuony Plakette für 50 Jahre ging der Blick ins Jahr 1971, wo 118 Laufnarren geschlagen wurden. Hier nannte Vollmer den ehemaligen Mühlinger Bürgermeister Manfred Jüppner als einen derer, die jetzt seit 50 Jahren Laufnarren sind. Fakten aus dem Jahr: Der Wanderfalke sei Vogel des Jahres gewesen und die Sendung mit der Maus hatte Premiere.

Schließlich kamen beide zur Silbernen Hans Kuony Plakette für 25 Jahre – die Nesthäkchen der Laufnarren, wie Vollmer scherzhaft sagte. 1996 war die Zahl der neuen Laufnarren aber mit 46 deutlich niedriger und es seien fast nur Stockacher gewesen. Als besonderes Ereignis hob Koterzyna hervor: „1996 haben wir das Hans Kuony-Haus in der Höll gekauft.“ Und noch etwas passierte damals: Der Narrenbaum sei beim Aufstellen gebrochen und der Teil, der zu Boden fiel, sei dann nochmal gebrochen. Man habe ihn dann zusammengenagelt.

Koterzynas Schlusswort: „Bleibt daheim – wenn‘s klingelt, könnt‘s der Ordensmeister sein.“

Das könnte Sie auch interessieren