Dann eben ein Cabrio-Corso. Das normale Fasnetsvukünde und Fasnetseröffne war in diesem Jahr nicht möglich, aber das Narrengericht hatte ein Video geplant, zu dem dann ganz spontan am Samstagnachmittag eine närrische, coronakonforme Fahrt durch die Stadt kam.
Angehörige aller Gliederungen trafen sich in rund ein Dutzend Carbrios verteilt beim Hotel Fortuna am Bahnhof. Sie trugen für den Anlass stilgerecht ihre Häser. Sascha Bernhard von den Zimmerern hatte außerdem einen kleinen, handlichen Corona-Narrenbaum mit Klopapier und Maske dabei.
In einem der Cabrios saß Narrenrichter Jürgen Koterzyna als Beifahrer neben Zimmerer Michael Bohl. Der spontane Corso sei eine Idee der Zimmerer gewesen, erklärte Koterzyna während sich alle zum Start sammelten.

Rainer Vollmer hatte sein Häs gegen einen Trenchcoat und ein Kuony TV-Mikrophon im Retro-Style getauscht. Er mischte sich bei der Fortuna als Reporter unter die abfahrbereiten Cabrios. Seine Tochter Noreen war als Kamerafrau dabei.
Auch dies geschah ganz spontan wie die gesamt Aktion. Vollmer macht aus den Aufnahmen ein Video für die Reihe, die das Narrengericht über die Fasnetszeit zeigt.
Vom Bahnhof durch die Oberstadt zum La Roche-Platz
Die Route für das Fasnetseröffne der etwas anderen Art mit entsprechender Musik und viel Hupen führte von der Fortuna durch die Schillerstraße, über einen Teil der Goethestraße zur Stabelstraße.
Dann ging es den Stadtwall hinauf in die Salmannsweilerstraße, vorbei am Gustav-Hammer-Platz durch die Kaufhaussstraße und an der Markplatz-Kurve in die Pfarrstraße.
Von dort ging es auf die Hauptstraße am Kuony-Brunnen und dem Bürgerhaus Adler Post vorbei und über die Zoznegger Straße zum La Roche-Platz, wo der Corso endete.
In allen Autos mit Insassen desselben Haushalts ging es ohne Mund-Nasen-Schutz, in anderen Fahrzeugen fuhren coronakonform ausgestattet. Max Knoll und sein Sohn Felix saßen zum Beispiel in einem der Fahrzeuge. In einem anderen fuhren Laufnarrenmeister Michael Hahn und Kerstin Hahn.
Vereinzelte Zuschauer mit Abstand
In der Oberstadt sahen vereinzelt Anwohner zu. Wer vielleicht von der kurzfristigen Aktion erfahren hatte, trug Mütze oder Halstuch seiner Gliederung. Aber Jürgen Koterzyna betonte, dass extra nichts angekündigt worden sei, um Menschenansammlungen zu vermeiden. „Die einzige erlaubte Form ist dies per Auto-Corso zu machen“, erklärte er zu dem ungewöhnlichen Umzug. Das bedeutete: Kein Treffen, kein Sammeln, kein Aussteigen – nur fahren und winken.

Das eine oder andere Haus war bereits mit Fahnen oder anderen Dingen für die stark geschmälerte Fasnetszeit geschmückt. Das Narrengericht plant noch Manches, damit es in Stockach nach Fasnacht aussieht, auch wenn so gut wie nichts stattfinden kann.
Was ursprünglich nur für den Samstag geplant war, war ein Kuony TV-Video mit Narrewirt Markus Buhl und Laufnarrevater Michael Zehnle. Das war bereits mittags im Internet zu sehen, ehe die Narren wortwörtlich mobil machten.