Es war wie so oft bei großen Ereignissen: Die Vorbereitung dauert viele Monate, der Tag selbst vergeht wie im Flug. Das erlebten auch die Froschzeller Holzer bei ihrem Jubiläum zu ihrem 50-jährigen Bestehen. Der stellvertretende Präsident der Froschzunft Hoppetenzell, Klaus-Peter Baschnagel, bilanzierte: „Das Fest verlief durchweg friedlich und die Stimmung war ausgelassen. Der Nachtumzug mit rund 1500 Hästrägern war ein voller Erfolg.“ Bis 3 Uhr feierten die Narren.

Nach dem Anschlag in Magdeburg hatte es viel mehr Absperrungen, Vorkehrungen und Sicherheitsleute gegeben als bei bisherigen Veranstaltungen. Zwei Tage vor dem Fest waren die Vereinsverantwortlichen mit Vertretern von DRK, Feuerwehr, Polizei, Ordnungsamt und der Sicherheitsfirma durch den Ort gelaufen, um alle Maßnahmen zu besprechen und zu prüfen. Das Fest verlief dann wie geplant.
Narrenvereinigung Zizenhaus holt den Narrenbaum
Gleich morgens holten die Stumpenmacher der Partnerzunft Narrenvereinigung Zizenhausen im Wald den Baum und forderten prompt die tatkräftige Hilfe der beiden Hoppetenzeller Präsidenten an. Diese mussten den Stamm mit einer großen Säge vom Stumpen, dem Wurzelwerk, trennen. Nachmittags stellten die Stumpenmacher den geschmückten Narrenbaum beim Gemeinschaftshaus.

Viele Narren beobachteten das Schauspiel. Die Musik spielte dazu. Während die Zuschauer sich in die närrisch geschmückte Halle, das Festzelt und die Besenwirtschaften begaben, fand im Gemeinschaftshaus der Zunftmeisterempfang statt.
Achim Kempter begrüßte die Vertreter der Zünfte, die am Nachtumzug teilnahmen, und freute sich besonders über die drei noch aktiven Gründungsmitglieder Gerold Grömminger, Wilfried Engst und Paul Engst. Er erinnerte an den großen Narrentag, der 2021 online stattfinden musste. „Das hat sich glücklicherweise nicht bewährt.“
Rückblick auf die Geschichte der Zunft
Meister Christoph Maier ging auf Geschichte der Holzer ein. Erstmals sei 1973 von einer geplanten Zimmerergilde die Rede gewesen. 1974 wurden einheitliche Uniformen angeschafft, ein Jahr später stellte die Zimmerergilde unter der Leitung von Erwin Ruhnau als Gruppe des Narrenvereins den Narrenbaum. 2006 gab es neue Uniformen in den Vereinsfarben Grün und Gelb und den neuen Namen Froschzeller Holzer.
Bürgermeisterin und Schirmherrin Susen Katter dankte für die Bereicherung des Vereinslebens und die Brauchtumspflege. Das gute Wetter sei der Beitrag der Stadt Stockach, ergänzte sie lachend. Sie erhielt wie die Zunftvertreter den Jubiläumsorden – es war ihr erster.

Für seinen Beitrag wollte er Tipps von Achim Kempter, verriet der Hoppetenzeller Ortsvorsteher Roman Rendle. Viel sei dabei nicht herausgekommen, aber der erste Präsident habe ihm etwas Gereimtes empfohlen. Daher, so Rendle, habe er die Künstliche Intelligenz (KI) bemüht und ein Lied erstellt. Er dankte dem Verein für alles, was er für das Dorf tue.

„Du singst aber selbst“, wurde Landvogt Ewald Hermann aufgefordert. Er beschränkte sich auf Dankesworte und Glückwünsche und überreichte wie die anderen Gäste ein Geschenk. Markus Maurer, Präsident der Narrenvereinigung Zizenhausen, verband seinen Dank für die Freundschaft und Tradition mit dem Wunsch, viele weitere Feste miteinander zu feiern.
Auch Michael Junginger, Ortsvorsteher von Zizenhausen, kam nicht um eine Rede herum. Spontan habe er ebenfalls die KI genutzt und ein Gedicht verfassen lassen, das er direkt vortrug. Ein dreifaches „Narro-Quak“ beendete den offiziellen Teil des Empfangs.

Viele Zuschauer und positives Fazit der Zunft
Der kleine Ort füllte sich. Einige Narren, darunter die Schneckenbürgler aus Zoznegg, kamen zu Fuß, die meisten aber in Bussen. Viele Zuschauer säumten den Umzugsweg. Die Gäste seien durchweg hell begeistert und beeindruckt von dem getriebenen Aufwand gewesen, so Klaus-Peter Baschnagel.
Am Sonntag danach bilanzierte er: „Als Verein sind wir äußerst zufrieden mit dem reibungslosen Ablauf und der hervorragenden Organisation. Ein großer Dank gilt allen Helfern sowie den teilnehmenden Zünften, die diesen besonderen Abend möglich gemacht haben.“