In wenigen Tagen ist es so weit: Einer der Höhepunkt der diesjährigen Fasnacht steht an. Denn mehrere Tausend Narren werden sich im kleinen Mühlinger Teilort Zoznegg treffen. Dort organisiert die Zunft der Schneckenbürgler in diesem Jahr zu ihrem 60. Geburtstag den Narrentag der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee von Freitag, 19. Januar, bis Sonntag, 21. Januar. Doch es werden nicht nur viele Narren und Besucher erwartet, sondern es sind auch einige Herausforderungen zu meistern.

Wo sind Partyzelt, Bierstände und Toiletten zu finden?

Der Schwerpunkt des Festgeländes ist rund um die Weiherbachhalle, in der am Partyabend am Samstag gefeiert wird. Direkt daneben steht das Festzelt der Schneckenbürgler. Doch die Zunft ist nicht alleine. Auf dem Gelände und entlang der Umzugsstrecke, die durch die Bahnhofs- und die Stockacherstraße führt, wird es etliche Besenwirtschaften geben, in der Narren essen und trinken können. Diese beiden Straßen sind daher am Wochenende gesperrt. Die Hohenfelser Straße soll hingegen als Zu- und Abfahrt für die Busse dienen.

Das Festgelände rund um die Weiherbachhalle und die Umzugsstrecke mit den Besenwirtschaften.
Das Festgelände rund um die Weiherbachhalle und die Umzugsstrecke mit den Besenwirtschaften. | Bild: MapCreator

Am Freitag starten die Narrentage um 19 Uhr mit einem Nachtumzug. Daran teilnehmen werden 35 Zünfte, zwei Drittel davon sind Mitglied der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee. Theis erwartet etwa 2300 Häs-Träger. „Der Samstag ist dem Brauchtum gewidmet“, berichtet der Präsident weiter. So finden mittags der Narrenbaumumzug und das Narrenbaumstellen statt. Am Abend beginnt um 19 Uhr der Brauchtumsabend mit befreundeten Zünften und Gardeauftritten, ehe danach die Party in der Weiherbachhalle und im Festzelt startet.

Zum Abschluss am Sonntag gibt es unter anderem den Zunftmeisterempfang in der Weiherbachschule und danach den großen Festumzug mit 3600 Häs-Trägern aus 38 Zünften der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee.

Planungen laufen seit anderthalb Jahren – Kosten von 50.000 Euro

Bereits seit etwa anderthalb Jahren laufen die Planungen für den Narrentag, berichtet Schneckenbürgler-Präsident Uwe Theis. „Geplant hatten wir ursprünglich ein Freundschaftstreffen anlässlich unseren 60. Geburtstag. Das machen wir alle zehn Jahre so“, erzählt er. Allerdings seien in der Region schon weitere solcher Treffen geplant gewesen, daher sei die Idee aufgekommen, sich bei der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee um den Narrentag zu bewerben. „Die waren sehr dankbar und haben zugestimmt“, so Theis.

„Denn die Kosten sind in den vergangenen Jahren explodiert. Die Gema-Gebühren sind dreimal so hoch wie früher, das Rote Kreuz ist ...
„Denn die Kosten sind in den vergangenen Jahren explodiert. Die Gema-Gebühren sind dreimal so hoch wie früher, das Rote Kreuz ist teurer geworden, auch wenn es uns sehr entgegenkam, und dazu müssen wir Versicherungen und ein Sicherheitskonzept finanzieren“, sagt Schneckenbürgler-Präsident Uwe Theis. | Bild: Uwe Theis

Allerdings habe die Zunft zuvor durchaus lange überlegt, diesen Schritt zu wagen. „Denn die Kosten sind in den vergangenen Jahren explodiert. Die Gema-Gebühren sind dreimal so hoch wie früher, das Rote Kreuz ist teurer geworden, auch wenn es uns sehr entgegenkam, und dazu müssen wir Versicherungen und ein Sicherheitskonzept finanzieren“, sagt Theis. Der Präsident rechnet für alles zusammen mit fünfstelligen Kosten.

Alleine die Fixkosten lägen bei 30.000 bis 50.000 Euro. „Die Finanzierung erfolgt durch lokale und größere Sponsoren, die wir zum Glück alle schon 2023 gewinnen konnten“, sagt Theis.

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Eine weitere Herausforderung ist die Größe. Zoznegg ist ein kleiner Ort mit nur 800 Einwohnern – „aber dafür mit sehr aktiven Vereinen“, so Theis. Auf das Wissen des Musikvereins, des Fußballvereins und der Zunft, deren Mitglieder sich in weiten Teilen überschneiden, könne man setzen bei der Ausrichtung eines so großen Programms mit so vielen Menschen.

Viele packen für das Großereignis mit an

Zudem bekommen die Schneckenbürgler Unterstützung durch die Narrenvereinigung. „So haben wir eine schlagkräftige Truppe für die Planung gefunden. Alle packen mit an, die große Verkettung der Vereine ist ein Vorteil für uns“, sagt Theis. Auch die Gemeinde habe jede „benötigte Unterstützung geleistet“, Bürgermeister Thorsten Scigliano ist Schirmherr des Narrentags.

Hier wurden am vergangenen Mittwoch die ersten Teile für das Festzelt entladen. Am Wochenende beginnt dessen Aufbau.
Hier wurden am vergangenen Mittwoch die ersten Teile für das Festzelt entladen. Am Wochenende beginnt dessen Aufbau. | Bild: Uwe Theis

Kern der Gruppe sind der Vorstand und einige Helfer, insgesamt 20 Mann. Sie haben eine Checkliste mit verschiedenen Aufgaben erstellt, jeder der 20 Leute kümmert sich mit seinem Team um eine Aufgabe. Ein Beispiel ist Zunftmitglied Philip Uhl, der sich als Feuerwehrkommandant dank seiner Vorkenntnisse um das Verkehrskonzept und die dafür notwendige Abstimmung mit Gemeinde und Landkreis kümmert.

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Zudem setzen die Narren auf die Erfahrung des Teams, das vor zehn Jahren das Freundschaftstreffen der Zunft geplant hatte. Auch das Sicherheitskonzept wurde auf der Basis des Konzepts vor zehn Jahren in Abstimmung mit der Stadt erstellt. Und das muss funktionieren.

Denn Theis rechnet mit alleine schon knapp 4000 Häs-Trägern am Sonntag, dazu kommen je nach Wetterlage Tausende Besucher. „Wir wurden hier schon vor zehn Jahren komplett überrannt“, erinnert sich der Präsident. Das Konzept soll nun helfen, die Besucherströme zu lenken.

Wegen Narren fällt Sportunterricht aus

Auf Grund der Lage neben der Schule habe man sich beim Aufbau nicht nur mit Landkreis und Gemeinde, sondern auch eng mit der Weiherbachschule abgestimmt. Sie sei den Narren sehr entgegengekommen, so Theis. So werde der Sportunterricht in der kommenden Woche ausfallen, damit die Narren in der Halle schon einmal aufbauen können. Zudem stellt die Schule Räumlichkeiten zur Verfügung für den Zunftmeisterempfang.

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