Ein neues Kapitel in der ungewöhnlichen Fasnachtszeit 2021 beginnt: Die Dekoration der Schaufenster in der Stadt, bald gefolgt von Straßen und Häusern. Das Narrengericht hat den Verein Händler Handwerk und Gewerbe (HHG) angeschrieben und um Unterstützung gebeten, die Schaufenster zu dekorieren.

Diese Idee löste bei Anja Schmidt, stellvertretende HHG-Vorsitzende und Ladenbesitzerin, im ersten Moment gemischte Gefühle aus, wie sie sagt. Sie glaubt auch, dass das vielen so gehen werde, denn die Händler hätten momentan mit dem Lockdown ganz andere Sorgen. Aber sie habe dann schnell erkannt: „Das bringt einen positiven Impuls. Ich finde es super, dass das Narrengericht das macht.“

Die ersten Schaufenster sind schon mit Puppen, die Häser der Narrengliederungen tragen, geschmückt. Hier: Narrengericht.
Die ersten Schaufenster sind schon mit Puppen, die Häser der Narrengliederungen tragen, geschmückt. Hier: Narrengericht. | Bild: Löffler, Ramona

Viele machen mit

Narrenrichter Jürgen Koterzyna erklärt: „Inzwischen haben wir Narren auch verschiedene Einzelhändler direkt angesprochen und konnten erfolgreich die ersten Schaufenster mit unseren Narrenhäsern ausstaffieren.“ So steht zum Beispiel eine Marketenderin im Restposten-Geschäft neben der Adler Post, ein Hänsele-Gewand ist im Schaufenster der Apotheke Braun und Hans Kuony begrüßt ganz passend die Kunden in der Kuony-Apotheke. „Es lohnt sich also einmal einen erlaubten Spaziergang durch unsere Innenstadt, entlang der Schaufenster zu unternehmen“, sagt er und ergänzt zur Aktion: „Wir wollen damit auch neben dem Schweizer Feiertag und dem Winterzauber das Miteinander von HHG und Narren verdeutlichen und festigen.“

Die ersten Schaufenster sind schon mit Puppen, die Häser der Narrengliederungen tragen, geschmückt. Hier: eine Marketenderin.
Die ersten Schaufenster sind schon mit Puppen, die Häser der Narrengliederungen tragen, geschmückt. Hier: eine Marketenderin. | Bild: Löffler, Ramona

Anja Schmidt sieht die Fasnacht als gelebte Tradition an: „Wenn man Stockach sagt, denkt man automatisch an die Fasnacht und das Narrengericht.“ Die Fußgänger suchen derzeit Impulse, würden jedes Plakat lesen und alles anschauen, an dem sie früher einfach vorbeigelaufen seien. Das wisse sie aus eigener Erfahrung, weil es ihr auch so gehe.

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Bald stehen überall Narrenbömmle

Die Gliederungen hätten die Patenschaften übernommen und würden sich selbst um die Dekoration kümmern, so Anja Schmidt, in deren Geschäft Wundervoll noch eine Puppe mit dem Häs der Hans Kuony Kapelle (HKK) einziehen wird. Doch die Häser in den Schaufenster und weitere Dekoration in anderen Geschäften sind nicht alles: Bald sollen vor den Läden und somit in den Straßen viele kleine Narrenbäumchen stehen, die geschmückt werden sollen. „Wir haben uns beim HHG überlegt, was wir beitragen können“, so Anja Schmidt.

Die ersten Schaufenster sind schon mit Puppen, die Häser der Narrengliederungen tragen, geschmückt. Hier: Hänsele
Die ersten Schaufenster sind schon mit Puppen, die Häser der Narrengliederungen tragen, geschmückt. Hier: Hänsele | Bild: Löffler, Ramona

Diese Bäume würden von der ZG Raiffeisen samt Metallständern zur Verfügung gestellt. Diese Bömmle sollen sich aber von anderen unterscheiden und erhalten kleine Plakate der Aktion „Wir machen aufmerksam“. Dabei gehe es aber nur darum, auf die schwierige Situation der Händler hinzuweisen. Und zur Narrenbäume-Spende sagt Anja Schmidt: „Da spürt man die Gemeinschaft. Das ist das, was ich für Stockach möchte.“

Die Schaufensterpuppe in der Kuony-Apotheke trägt das Hans Kuony-Häs.
Die Schaufensterpuppe in der Kuony-Apotheke trägt das Hans Kuony-Häs. | Bild: Löffler, Ramona