Günter Merkel war in Stockach eine sehr angesehene und beliebte Persönlichkeit, auch wenn er seinen Wohnort nie von seinem geliebten Bankholzen auf der Höri nach Stockach verlegt hat. Sein dienstlicher Mittelpunkt war das Nellenburg-Gymnasium, das er elf Jahre erfolgreich geleitet und dort viele tiefe Spuren hinterlassen hat.
Sein damaliger Stellvertreter Dominik Fackler hob dementsprechend auch in seiner Rede anlässlich der Verabschiedung des Schulleiters Merkel am 1. August 2006 dessen Bemühen um die Schulgemeinschaft hervor. „Ein gutes Zusammenwirken zwischen Eltern, Lehrern und Schülern lag meinem damaligen Chef immer sehr am Herzen“, betont Fackler.
Ein Musiker mit Leib und Seele
Aber sein pädagogisches Wirken war nur eine der vielen Facetten des Verstorbenen, denn neben dem Lehrerberuf lagen ihm die Musik und die Fasnacht sehr am Herzen. Er hat in vielen Musikgruppen in Radolfzell und Bankholzen mit seinem Waschbrett den Rhythmus angegeben.
Auch im Badischen Hof in Stockach hat er am Vorabend des Schmotzigen Dunschdigs in einer Stockacher Combo mit viel Herzblut des Öfteren mitgespielt. Im Bankholzer Fasnetverein war er ebenfalls aktiv und hat dort sogar diverse Fasnetgliederungen mitgründet.

Er gründete an Schulen Zirkussport-Gruppen
Aber sein wohl bekanntestes Hobby waren seine von ihm gegründeten schulischen Zirkusgruppen. Er gründete die Friwös am Friedrich-Wöhler-Gymnasium in Singen, wo er vor seiner Stockacher Zeit stellvertretender Schulleiter war. In Stockach etablierte er die Nellis, die über die Jahre unzählige Auftritte bei den verschiedensten Stockacher Veranstaltungen hatten und bis heute von der Gymnasiallehrerin Claudia Weber-Bastong weitergeführt werden.
Wie seine Frau Ulrike dem SÜDKURIER gegenüber erklärt, hatte ihr Mann vor vierzehn Tagen noch einen Auftritt mit den Moosinos, der Zirkusgruppe des TUS Iznang, obwohl er vor drei Wochen mehrere kleine Schlaganfälle hatte, von denen er sich aber wieder bestens erholt gehabt habe. Doch am vorletzten Freitag habe der 79-Jährige einen stärkeren Schlaganfall erlitten, und es mussten ihm zwei Stents gesetzt werden. Am vergangenen Samstagmorgen verstarb er. Günter Merkel hinterlässt seine Frau Ulrike, drei Töchter, vier Enkel und eine große Trauergemeinde.
Die Trauerfeier findet am Donnerstag, 29. Dezember, um 13 Uhr in der evangelischen Kirche in Böhringen statt. Die Urnenbeisetzung ist im engsten Familienkreis. Statt Blumen wird um eine Spende für die Nachsorgeklinik Tannheim gebeten – ein ausdrücklicher Wunsch des Verstorbenen.