Ach, die alte Aula... Wer um das Jahr 2000 herum Abitur am Nellenburg-Gymnasium gemacht hat, kennt noch mehr als eine Aula im Schulgebäude. Der 70er-Jahre-Bau wurde um den Jahrtausendwechsel um eine Etage aufgestockt – ein Riesensprung. Und das Wachstum ging seither dort und beim benachbarten Schulverbund, damals nur Realschule, weiter.

Der Spatenstich für die Aufstockung und Sanierung des Gymnasiums fand am 8. Juli 1999 statt, Richtfest war am 20. März 2000. Im Juli 1999 hieß es in einem Zeitungsbericht: „Die Baukosten werden auf neun Millionen Mark geschätzt, von denen 2,6 Millionen Mark auf die Stadt Stockach als Schulträger entfallen.“
Dem tatsächlichen Entschluss und Baubeginn gingen lange Diskussionen voran. Unter anderem war die Anmietung von leerstehenden Räumen der Firma Contraves (heute Rheinmetall Defence) an der Winterspürer Straße im Gespräch gewesen.

Neue Räume für Schüler und ein großes Lehrerzimmer
Einige Arbeiten waren zum Schuljahrsbeginn 2000/2001 fertig, aber es ging im laufenden Schulbetrieb noch weiter. Es konnte zum Beispiel im September 2000 die erste Lehrerkonferenz im neuen Lehrerzimmer mit „Licht und Luft und endlich Platz für alle“ stattfinden, wie damals der stellvertretende Schulleiter Wolfgang Döber in einem Artikel zitiert wurde.
Fünf Klassen konnten außerdem neue Räume beziehen. Die Bauzeit hinterließ aber Spuren: „Man gewöhnt sich an das Leben auf einer Baustelle. Aber allmählich ist bei allen zu spüren, dass die Nerven bald blank liegen“, so Rektor Günter Merkel im November 2000 in einem SÜDKURIER-Artikel.

Einweihung im Juli 2001
Nach viel Baulärm, Staub, Regenwasserschäden und Kälte während der Bauphase sorgte das Dach im neuen Obergeschoss später für sehr hohe Temperaturen und Stöhnen bei den Schülern. Im Laufe des Schuljahrs wurde schließlich alles fertig und die offizielle Einweihung fand am 20. Juli 2001 zum 100jährigen Jubiläum der Bürgerschule/Gymnasium in der neuen Aula unter dem Dach statt.
Die Aufstockung brachte neben normalen Zimmern zum Beispiel einen zweiten Musikraum und einen geschlossenen Oberstufenraum. Zur neuen Aula sind seither der Musikraum und ein Klassenzimmer durch mobile Wände zuschaltbar. Die alte Aula unten links am Schulhof war anschließend längere Zeit ein Aufenthaltsbereich, in dem überall Tische standen. Dann entstand dort die Schulmensa, die wiederum später in einen Neubau zwischen Gymnasium und Schulverbund zog.
Beide Schulen und Schulformen wuchsen kräftig an Schülerzahlen und mit ihren Gebäuden – sie wuchsen für sich und sie wuchsen räumlich zusammen. Was vor 20 Jahren einfach nur Gymnasium und Realschule nebeneinander waren, ist inzwischen ein großes Schulzentrum samt Busbahnhof.
Busbahnhof für mehr Sicherheit
Vielleicht gab es in den vergangenen zwei Jahrzehnten keine Schulklasse, die nicht in irgendeiner Weise eine der vielen An- und Umbauten erlebt hat. Zum Beispiel war auch der Schulhof zwischen Gymnasium und Dillstraße einmal so groß, dass er sich über die ganze Fläche erstreckte. Die Busse hielten an einer langen Einbuchtung, zu der an verschiedenen Stellen ein paar Treppenstufen zwischen Gebüschen vom leicht erhöhten Schulhof hinab führten. Die große Umgestaltung zum heutigen Busbahnhof kam im Jahr nach der Aufstockung des Gymnasiums und hatte das Ziel für mehr Entspannung und Sicherheit beim Busverkehr zu sorgen.
Die Autorin dieses Textes hat im Jahr 2003 Abitur am Nellenburg-Gymnasium gemacht und die Aufstockung der Schule im laufenden Betrieb miterlebt.