Am Ortsrand von Wahlwies wird es bald Pachtgärten geben. Diese entstehen in unmittelbarer Nähe zum Erlenhof am Rand der Fläche zwischen dem Hof und der Hackschnitzel-Anlage. Der Großteil dieser aktuell umgegrabenen freien Fläche wird weiterhin als Acker der Pestalozzi Gärtnerei genutzt. Sabine Freiheit, Leiterin Kommunikation und Fundraising im Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf, gibt Auskunft über das Projekt.
Die Idee zu einem Nachbarschaftsgarten gebe es im Kinderdorf schon lange, erklärt sie. „Nun wurde die Idee im Rahmen der sogenannten Vereinswerkstatt des Kinderdorfs realisiert.“ Die Vereinswerkstatt ist ein Organ des Trägervereins Pestalozzi Kinder‐ und Jugenddorf Wahlwies, in dem sich Mitarbeiter engagieren. Weiter erklärt Freiheit, das Projekt „Pestalozzi Nachbarschaftsgarten“ sei eine Kooperation zwischen dem Pestalozzi Kinderdorf und der Stiftung „Pestalozzi macht Bio“.
Familien sollen Natur aktiv erleben
„Das Kinderdorf und die Stiftung möchten mit dem Nachbarschaftsgarten Wahlwieser Familien die Gelegenheit geben, Natur aktiv zu erleben. Kinder können erfahren, wie das Gemüse wächst, und dass nur geerntet werden kann, wenn man sich um die Kulturen kümmert. Und das eigene Gemüse schmeckt sowieso am besten“, so Sabine Freiheit.
Doch wie funktioniert das Ganze? Auf einer Ackerfläche des Pestalozzi Kinderdorfes kann für die Sommersaison eine von 30 Parzellen, die jeweils etwa 50 Quadratmeter groß sind, gepachtet werden. Die Saisonpacht für eine Parzelle liegt bei 220 Euro. Professionelle Bodenbereitung, Erstbepflanzung und Beratung sind in diesem Betrag enthalten.
Die Gärtnerinnen und Gärtner der Pestalozzi Gärtnerei werden den Boden im Vorfeld aufbereiten, düngen und die ersten Pflanzen setzen. Die Auswahl der Erstbepflanzung mit beliebten Gemüsearten wie Salat oder Zucchini werde vorab mit den Pächtern besprochen.
Das müssen die Pächter selbst erledigen
Ab der Übergabe im Mai 2024 sind die Pächter dann selbst für ihre Parzelle verantwortlich: Sie müssen diese bei Bedarf wässern, Unkraut jäten, sie mit neuen Setzlingen bepflanzen und dürfen später ihr eigenes Gemüse ernten und genießen. Zu einer festen Zeit werden auch zwei erfahrene Hobby‐Gärtnerinnen des Kinderdorfs ihre Fläche bewirtschaften und in diesem Zeitraum anderen (Neu-)Hobby‐Gärtnern mit Rat und Tat zur Verfügung stehen.

Erste Parzellen sind schon weg
An einer ersten Informationsveranstaltung zu dem Projekt nahmen laut Sabine Freiheit 17 Personen teil. Die ersten Pachtverträge seien inzwischen bereits unterschrieben. Noch bis Freitag, 19. April, haben Interessierte die Gelegenheit, sich für eines der kleinen Grundstücke anzumelden. Dabei braucht niemand Angst vor weiteren Kosten, etwa zur Anschaffung von Gartengeräten und Werkzeugen zu haben. Sabine Freiheit sagt: „Auf der Fläche des Nachbarschaftsgartens wird es einen Schuppen mit Werkzeug geben, der für alle Pächter zugänglich sein wird.“
Die wichtigste Regel, die alle Pächter beherzigen müssen, lautet, dass bei der Pflege der Gärten die Demeter‐Richtlinien eingehalten werden, beispielsweise in Bezug auf die Düngung. Aus diesem Grund dürfe dort auch ausschließlich Saat‐ und Pflanzgut aus dem Hofladen der Pestalozzi Gärtnerei verwendet werden.