Die Abteilung ist klein, aber hochmotiviert. Das war die gute und mit Lob von vielen Seiten verbundene Nachricht in der Hauptversammlung in Mahlspüren im Hegau. Sorgen machte jedoch der Blick auf die Gesamtwehr, die Gesamtkommandant Uwe Hartmann mitbrachte. Der Abend zeigte, welche Erfolge, Wünsche, Probleme und Aussichten die Feuerwehr hat.

Abteilungskommandant Wolfgang Schmid hatte beeindruckende Zahlen parat: Von den rund 500 Einwohnern im Ortsteil sind 23 aktive Feuerwehrleute, davon 19 Männer und vier Frauen. Dazu kommen neun Personen in der Alterswehr und neun in der Jugendwehr. Einige von ihnen machten Lehrgänge, um sich in wichtigen Rettungsmaßnahmen fortzubilden, oder waren mit Bronze-Abzeichen beim Leistungswettbewerb erfolgreich. Die Teilnahmequote an Proben liege bei 79 Prozent.

Kommandant Wolfgang Schmid und sein Stellvertreter Herbert Renner.
Kommandant Wolfgang Schmid und sein Stellvertreter Herbert Renner. | Bild: Löffler, Ramona

Arnold Renner von der Alterswehr ordnete die Bedeutung ein: „Es ist beeindruckend, was die Jugend macht.“ Die Leistung der Feuerwehr sei im Hinblick auf 500 Einwohner eine große Leistung.

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Lustige Berichte und Jugend-Erfolge

Dass formale Hauptversammlungsberichte sehr amüsant sein können, bewiesen vor allem Jugendleiter Markus Wenger und Schriftführerin Annalena Knapp. Geselligkeit und Essen nahmen zwischen einer Vielzahl an Aktivitäten einigen Raum ein und sorgten für so manchen Scherz. Wenger lobte, dass der Nachwuchs wie die Großen den Ernstfall geprobt habe. Auch die Fahrzeugkunde komme nicht zu kurz. Sie hätten zudem bei verschiedenen Festen im Ort kräftig unterstützt, zum Beispiel Reisig für das Maibaumfest aus dem Wald geholt.

„Alle haben die Jugendflamme Stufe 1 abgelegt“, sagte Wenger stolz. Nun sei Stufe 2 das Ziel. Schmid schloss sich dem Lob für den Elan der Jugendlichen an. Er war dankbar für ihren Einsatz bei Festen: „Wir zählen weiter auf euch.“

Bei der Beförderung von links: Gesamtkommandant Uwe Hartmann, Pascal Hoffmann (jetzt Feuerwehrmann), Sascha Hoffmann (neu aufgenommen) ...
Bei der Beförderung von links: Gesamtkommandant Uwe Hartmann, Pascal Hoffmann (jetzt Feuerwehrmann), Sascha Hoffmann (neu aufgenommen) und Abteilungskommandant Wolfgang Schmid. | Bild: Löffler, Ramona

Gesamtkommandant Uwe Hartmann ergänzte: „Ihr seid die Zukunft der Feuerwehr.“ Die neue Bürgermeisterin Susen Katter war beeindruckt, wie aktiv und erfolgreich der Nachwuchs ist. Sie nannte dies „grandios und toll“. Überhaupt merke man, wie gut die Kameradschaft in der Abteilung sei.

Annalena Knapp gab Einblicke in die Proben und deren Szenarien. So probten die Einsatzkräfte zum Beispiel den Fall eines Brandes im Schulhaus oder eines Unfalls mit Auto gegen Traktor, auch die Rettung einer verletzten Person aus dem Wald.

Langes Warten auf Fahrzeuge

Gesamtkommandant Uwe Hartmann nahm die rund 50 Anwesenden durch die Höhen und Tiefen der Feuerwehrausstattung mit. Er hob hervor, wie wichtig jede Abteilung ist, da die Kernstadt nie innerhalb der geforderten zehn Minuten in allen Teilorten an Einsatzstellen sein könnte. Die Gesamtwehr habe 251 Einsätze im Jahr 2023 gehabt, erklärte er. Laut Wolfgang Schmid gab es in Mahlspüren im Hegau selbst fünf Einsätze im vergangenen Jahr.

Hartmann schilderte, was sich 2023 bei der Alarmierung mit Alamos verändert hat und welche Probleme es bei den Ausschreibungen neuer Feuerwehrfahrzeuge gibt. „Die Lieferzeiten sind jenseits von gut und böse“, sagte er. Dass es trotzdem neue Fahrzeuge für einige Abteilungen gibt oder sie ausgeschrieben werden konnten, mache ihn froh. Unter den Fahrzeugen, die ersetzt werden müssten, sei das Drehleiterfahrzeug mit rund einer Million Euro. „Es tut uns leid, dass wir Frau Katter beim Amtsantritt mit so einem Millionenprojekt belästigen müssen.“

Bürgermeisterin Susen Katter dankt der Feuerwehr für ihr Engagement.
Bürgermeisterin Susen Katter dankt der Feuerwehr für ihr Engagement. | Bild: Löffler, Ramona

Bürgermeisterin will gute Ausstattung für Wehr

Susen Katter sagte, sie finde es wichtig, dass die Feuerwehr gut ausgestattet ist. Sie wolle das immer im Blick behalten und freue sich auf die Zusammenarbeit mit allen Abteilungen.

Für die Zukunft berichtete Hartmann von der Umstellung auf digitale Funkgeräte und Handlaufgeräte. Die Kosten in Höhe von rund 100.000 Euro könnten allerdings erst 2025 in den Haushalt aufgenommen werden. Dafür hatte er aber zum alten, viel zu engen Gerätehaus Kernstadt eine gute Nachricht. Die Kostenvorplanung werde im Haushalt 2024 sein. „Wir sind einen Schritt weiter“, lautete sein Fazit zu dem Dauerthema.

Herbert Renner (links) und Wolfgang Schmid verabschieden Thomas Keller in die Alterswehr. Keller erhielt eine Floriansfigur.
Herbert Renner (links) und Wolfgang Schmid verabschieden Thomas Keller in die Alterswehr. Keller erhielt eine Floriansfigur. | Bild: Löffler, Ramona

Vereine unterstützen sich

Der von Susen Katter gelobte Zusammenhalt der Abteilung zeigte sich auch darin, dass der Raum im alten Adler fast aus allen Nähten platze, und es viele Wortmeldungen von Mitgliedern und Gästen gab. So sprachen auch Ortschaftsrat Clemens Kammerlander, Angela Wolf-Lenz von der Pfarrgemeinde und Elisabeth Wenger vom Musikverein. Elisabeth Wenger betonte, dass sich Feuerwehr und Musikverein gegenseitig unterstützen und Geräte ausleihen. Man könne sich aufeinander verlassen.