Dass der historische Kalender, der 2024 zum ersten Mal aufgelegt wurde, ein so großer Erfolg wird, damit hätte im Kulturamt wohl keiner gerechnet. „Wir mussten zweimal nachbestellen“, erzählt Julian Windmöller, Leiter des Stockacher Stadtarchivs und -museums. Aufgrund dieser großen Nachfrage habe man beschlossen, auch für 2025 einen Kalender zu gestalten. Diesmal beziehen sich alle Fotos auf ein bestimmtes Thema.

„Im vergangenen Jahr war der Kalender eine Art Best-of mit ganz unterschiedlichen Fotomotiven aus dem Foto-Archiv Hotz. Jetzt, wo aus dem Projekt eine Serie werden soll, haben wir uns vorgenommen, dem Kalender ein Thema zu geben, das sich wie ein roter Faden durch die zwölf Monate zieht“, erklärt Windmöller.

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Die Stockacher Kirchen im Fokus

Verantwortlich für das Projekt waren Elena Williams und Sybille Trefflich vom Stadtarchiv. Für den 2025er-Kalender haben sich die beiden das Thema Stockacher Kirchen ausgesucht. „Dabei war uns wichtig, dass auch möglichst alle Ortsteile im Kalender zu sehen sind“, erklärt Elena Williams.

Das Deckblatt des Kalenders zeigt einen Blick aus der Goethestraße auf die St. Oswald Kirche.
Das Deckblatt des Kalenders zeigt einen Blick aus der Goethestraße auf die St. Oswald Kirche. | Bild: Dominique Hahn

Entsprechend intensiv haben die beiden Mitarbeiterinnen des Stadtarchivs das Fotoarchiv Hotz nach passenden Aufnahmen durchforstet. Herausgekommen ist ein abwechslungsreicher Mix aus Aufnahmen, auf denen zum Teil nur das Kirchengebäude von außen oder innen oder mal auch der ganze Ort inklusive seiner Kirche zu sehen ist. Die Bilder stammen vor allem aus den 1930er- bis 1970er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. So dürften bei manch einem Stockacher noch Kindheitserinnerungen wach werden beim Betrachten der historischen Fotos.

Der Blick in das Innere der St. Oswald Kirche aus der Zeit vor 1955 ziert den Juni. Es gehört zu den Lieblingsmotiven von Elena Williams.
Der Blick in das Innere der St. Oswald Kirche aus der Zeit vor 1955 ziert den Juni. Es gehört zu den Lieblingsmotiven von Elena Williams. | Bild: Dominique Hahn

Oft ist Detektivarbeit gefragt

„Wir haben bei der Auswahl darauf geachtet, dass alles Schwarz-Weiß-Fotos sind, damit wir ein einheitliches Bild bekommen“, erklärt Willams. Dabei sei das Team einem zweiten großen Wunsch der Stockacher nachgekommen. „Wir haben die Bilder diesmal mit Jahreszahlen versehen“, sagt Julian Windmöller.

Gleich zwei Fotos gibt es im April von der evangelischen Kirche zu sehen.
Gleich zwei Fotos gibt es im April von der evangelischen Kirche zu sehen. | Bild: Dominique Hahn

Das sei allerdings manchmal mit einem gewissen detektivischen Aufwand verbunden, denn die Bilder im Fotoarchiv seien nicht alle datiert. „Dann muss man nach Anhaltspunkten suchen, die Auskunft über das Alter des Bilds geben können. Zum Beispiel, ob sich auf dem gleichen Film Fotos von Ereignissen finden, die sich zeitlich zuordnen lassen“, erklärt Windmöller.

Wo es den Kalender gibt und was er kostet

Dennoch habe das Projekt Spaß gemacht. „Historische Bilder sind immer spannend. Das haben wir auch in vielen Rückmeldungen zum historischen Kalender 2024 gehört“, sagt Windmöller. Der historische Kalender ist ab sofort im Alten Forstamt, bei Papier Fritz, der Buchhandlung Hirling sowie im Stadtarchiv zum Preis von 14,90 Euro erhältlich.

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Doch während der Verkauf für den historischen Kalender 2025 gerade erst startet, mache man sich im Stadtarchiv bereits Gedanken über die Fortsetzung des Projekts. Denn wenn sich auch die zweite Auflage des Kalenders so gut verkauft wie die erste, soll es auch für 2026 eine Fortsetzung geben.

Ideen und passende Bilder sind auf jeden Fall zur Genüge vorhanden. „Wir haben gerade aus den 1960er- und 1970er-Jahren zum Beispiel auch noch viele schöne Farbaufnahmen im Archiv“, sagt Windmöller. Auch das könne er sich in Zukunft als Thema für einen Kalender vorstellen.