In den letzten Monaten haben sich viele Pendler an sie gewöhnt, doch nun hat wohl ihr letztes Stündlein geschlagen: Die Ampel an der Bundesstraße 313 kurz nach der Autobahnauffahrt Stockach-West, am Abzweig Richtung Wahlwies, ist seit dem 29. Juli wieder außer Betrieb.
Grund ist das Ende der Umleitungsstrecke aufgrund der mehrmonatigen Sperrung der B34 zwischen Espasingen und Ludwigshafen, die zu einem höheren Verkehrsaufkommen auf der B313 geführt hatte. Doch die besagte Kreuzung sorgt schon lange für Sorgenfalten bei den Stockacher Stadträte, denn sie galt vor der Aufstellung der provisorischen Ampel als Unfallschwerpunkt.
Zudem kam es zu langen Wartezeiten für den Verkehr der von Wahlwies oder der Autobahnabfahrt her kam. Die provisorische Ampel, die das Regierungspräsidium Freiburg (RP) hatte aufstellen lassen, sollte hier zumindest für die Dauer der Umleitungsstrecke Abhilfe schaffen. Doch welche Erkenntnisse brachte die sie für eine mögliche zukünftige Verkehrsregelung an dieser Stelle?
Keine nennenswerten Unfälle mehr
„Die Polizei hat dem RP innerhalb des Sanierungszeitraumes keinen nennenswerten Unfall gemeldet. Aus unserer Sicht haben die temporären Ampeln für Baustellen- sowie Umleitungsverhältnisse sehr gut funktioniert“, schreibt Heike Spannagel, Pressesprecherin des RP Freiburg auf Nachfrage des SÜDKURIER.
Vor diesem Hintergrund bewerte die Behörde die Ampelanlage als Erfolg und Verbesserung der Verkehrssituation an dieser Stelle. Mit Ampeln könne man schnell auf veränderte Verkehrsströme reagieren. Durch leichte Anpassungen des Steuerungsprogrammes könne die bestmögliche Abwicklung des Verkehrs gewährleistet werden, so die Ansicht der Verantwortlichen im RP. Dank der klaren Vorgabe, wer wann fahren darf, würden auch Konfliktpunkte ausgeschlossen und Unfälle reduziert, so ihre Einschätzung.
RP bringt dauerhafte Ampel ins Spiel
Das Regierungspräsidium hat in der Vergangenheit schon öfter eine dauerhafte Ampelregelung für diese Kreuzung ins Spiel gebracht. Die Stadt Stockach wünscht sich indes eigentlich einen Kreisverkehr an dieser Stelle. Dies hat der Gemeinderat erst jüngst nochmals mit einem Beschluss untermauert (der SÜDKURIER berichtete).
Gegenüber dem SÜDKURIER bringt das RP nun erneut eine dauerhafte Ampelanlage ins Spiel. Für die Errichtung wäre laut Heike Spannagel das Landratsamt Konstanz zuständig. Sollte eine dauerhafte Ampellösung an dieser Stelle gebaut werden, dann könnten die Programmierer auf die abschließende Programmierung der temporären Ampel als Startwert zurückgreifen, betont sie.
Die Ampel könnte wieder in Betrieb gehen
Noch steht die provisorische Ampel und sie könnte sogar wieder in Betrieb gehen. Unter einer Bedingung: „Eine erneute Inbetriebnahme kann nur auf Grundlage einer verkehrsrechtlichen Anordnung der Unteren Verkehrsbehörde, also der Stadt Stockach, erfolgen. Aufgabe des Landratsamts wäre es dann, eine dauerhafte Ampelanlage zu installieren“, schreibt Heike Spannagel.
Laut SÜDKURIER-Informationen wurden bei der letzten Sanierung der Kreuzung bereits Leerrohre für eine mögliche Installation einer permanenten Ampel verlegt. Für die Übergangszeit bis zu einer möglichen Errichtung einer solchen zeigt sich das RP bereit, die temporäre Anlage zur Verfügung stellen. Sollte eine entsprechende Anordnung der Stadt allerdings ausbleiben, werde die temporäre Ampel demnächst vollständig abgebaut.
Stadt Stockach will keine dauerhafte Ampel
Dieser Fall wird aller Voraussicht nach auch eintreten, denn die Stadt Stockach hat nicht vor eine entsprechende Anordnung zu treffen. „Die Stadt Stockach beabsichtigt nicht, diese Einmündung dauerhaft mit einer Ampel zu regeln“, so Bürgermeister Rainer Stolz auf Nachfrage.
Er verweist dabei auf den Gemeinderatsbeschluss, dass an dieser Stelle ein Kreisel gebaut werden soll. „Diese Nachricht haben wir dem zuständigen Amt des Regierungspräsidiums mitgeteilt. Von dort habe ich bislang keine Antwort auf den Gemeinderatsbeschluss erhalten“, so Stolz.
Aus seiner Sicht wäre es jedoch möglich, bis zum Umbau in einen Kreisverkehr, eine weiterhin befristete Ampelanlage anzuordnen. „Allerdings müsste die Zusage, dass ein Umbau in eine Kreiselanlage vom Bund realisiert würde, erfolgen“, betont der Bürgermeister.
Es sieht im Moment also aus, als würde bald wieder der Ursprungszustand hergestellt, also eine Stopp-Stelle aus Richtung Wahlwies mit Reduzierter Geschwindigkeit auf der B313. Dort gilt, wie innerorts, Tempo 50. Laut Bürgermeister Stolz wird diese Regelung als ausreichend Verkehrssicher eingeschätzt. „Diese ist stadtauswärts bereits angeordnet und vollzogen. Es wird auch streng überwacht“, erklärt er.