Was passiert mit der Brachfläche bei Möbel-Stumpp in der Radolfzeller Straße? Wird der Baumarkt, der schon vor Jahren angekündigt wurde, noch gebaut? Diese und ähnliche Fragen tauchen im Stockacher Stadtgespräch und in den sozialen Medien immer wieder auf. Insbesondere nachdem in der Radolfzeller Straße bereits eine Abbiegespur gebaut wurde, die auf den zukünftigen Baumarktparkplatz führen soll, brennt das Thema vielen unter den Nägeln.
Auf Nachfrage des SÜDKURIER beteuert Christian Grether, Pressesprecher der Baumarktkette Hornbach einmal mehr, dass das Unternehmen nach wie vor vom Standort Stockach überzeugt sei. „Wir befinden uns weiterhin in der Prüfung der Umsetzung des anspruchsvollen Projekts“, so Grether. Dass das Grundstück, das seit 2016 von Bauzäunen umgeben ist, noch immer brach liegt, sei in erster Linie den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen geschuldet.
Wirtschaftliche und politische Lage sorgen für Unsicherheit
„Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland und Europa sorgt derzeit für viel Unsicherheit“, so Grether. Die Folgen der Bundestagswahl seien unklar, das habe Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft vieler Unternehmen. „In ganz Europa gibt es Beispiele für ambitionierte Projekte in der Wirtschaft, die warten oder verschoben werden“, sagt der Pressesprecher.
Auf Seiten der Stadtverwaltung geht man ebenfalls nach wie vor davon aus, dass der Baumarkt kommen wird, macht Wirtschaftsförderin Regina Schlecker deutlich. „Als Stadt und Wirtschaftsförderung haben wir keinen Einfluss darauf, wie die Grundstückseigentümer entscheiden, ob und wann sie ihre Bauvorhaben umsetzen. Wie bei anderen geplanten Bauprojekten hoffen wir, dass bald mit dem Bau begonnen wird und somit Baulücken geschlossen werden. Wir haben weiterhin großes Interesse, dass sich Hornbach hier ansiedelt“, betont sie.

Konkreter sind die Pläne für das zweite große Einzelhandelsprojekt in Stockach, den Neubau der Discounterkette Lidl am Stadtwall. Das Unternehmen plant dort, die bestehende Filiale abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Ein erster Schritt ist dafür sogar schon getan: Das alte Haus an der Ecke Talstraße/ Weißmühlenstraße wurde abgerissen, um dem Neubau des Lidl-Markts Platz zu machen.
Pläne für Discounter-Neubau schon konkreter
„Wir planen langfristig, den Standort am Stadtwall 19 durch einen zukunftsfähigen Neubau zu ersetzen, der viel Platz für unser vielfältiges Warenangebot und dessen ansprechende Präsentation bietet. Insbesondere das Frischesortiment mit Obst und Gemüse, Backwaren, Frischfleisch und Molkereiprodukten erhält viel Fläche in der Filiale. Auf diese Weise kann Lidl den Kunden in diesem wichtigen Sortimentsbereich eine große Auswahl an frischen Qualitätsprodukten anbieten“, schreibt Valerie Heck von der Pressestelle der Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG auf Nachfrage.

Die Filiale in Stockach werde in Holzbauweise umgesetzt. Die Konstruktion sei so ausgelegt, dass sie komplett rückbaubar sei. Alle Materialien sollen sich im Recyclingprozess problemlos trennen und wiederverwerten lassen.
Unternehmen schweigt zum genauen Zeitplan
Zum nachhaltigen Konzept, auf das sich die Unternehmenssprecherin beruft, gehöre auch ein System zur energieeffizienten Steuerung der Kälte- und Klimaanlage und die Nutzung von Wärmepumpen, wodurch in dieser Filiale keine fossilen Brennstoffe benötigt würden. „Außerdem wird eine Photovoltaik-Carportanlage installiert. Die Dachbegrünung filtert zudem Schadstoffe aus der Luft, sorgt für ein gutes Mikroklima und unterstützt die Regenwasserrückhaltung“, so Heck.
Zum genauen Zeitplan für den Abriss der alten und den Bau der neuen Filiale äußert sich das Unternehmen auf explizite Nachfrage allerdings nicht. Wann genau die bestehende Discounterfiliale schließt, ist demnach noch nicht absehbar. Valerie Heck betont aber: „Während der Schließzeit werden den Kunden in Stockach die umliegenden Filialen wie gewohnt zur Verfügung stehen.“