Es ist schon der dritte Wechsel in der SPD-Fraktion des Stockacher Gemeinderats in dieser Legislaturperiode: Nachdem Bernhard Deufel Anfang des Jahres sein Mandat niederlegte, konnte in der jüngsten Sitzung Michael Dorell als sein Nachfolger vereidigt werden. Er war bei der Gemeinderatswahl 2019 für die Stockacher Sozialdemokraten angetreten und hatte dabei knapp 900 Stimmen erhalten, was nicht für den Einzug in den Gemeinderat.
Dass er jetzt, fast drei Jahre später, nachrücken würde, damit hätte er nicht mehr gerechnet, erzählt er im Gespräch mit dem SÜDKURIER und fügt an: „Ich freue mich aber sehr darüber und bin gespannt auf die neue Herausforderung“.
Aufgewachsen in Wahlwies
Aufgewachsen ist Dorell in Wahlwies. Seit den frühen 2000er-Jahren lebt er mit seiner Familie in Stockach. Hier arbeitet der 47-Jährige als Insolvenzsachbearbeiter in der Anwaltskanzlei seines Bruders Jan Dorell. In seinem Beruf hat er viel mit Menschen zu tun, die in die Schuldenfalle geraten sind und oft kein einfaches Schicksal haben. „Es liegt mir deshalb besonders am Herzen, dass wir die sozial Schwachen nicht aus den Augen verlieren“, betont er. Dafür wolle er sich im Gemeinderat besonders einsetzen. Auch die Stockacher Jugend liege ihm am Herzen.
Besonders gereizt an der neuen Aufgabe habe ihn der Gedanke, etwas in der Stadt mitgestalten zu können. „Kritisieren kann jeder, es kommt darauf an selbst etwas zu bewegen“, lautet seine Motivation. Vor der zusätzlichen Belastung durch die Arbeit im Stockacher Gemeinderat fürchtet er sich indes nicht. „Ich denke, dass meine juristische und betriebswirtschaftliche Erfahrung dabei bestimmt hilfreich sein können.
Herzlich aufgenommen gefühlt
Die erste Gemeinderatssitzung hat Dorell inzwischen bereits hinter sich. Dabei wurde er von Bürgermeister Rainer Stolz für das neue Amt vereidigt. „Ich war nervös und auch ein bisschen aufgeregt, aber es war ein schönes Gefühl und ich habe mich herzlich aufgenommen gefühlt“, berichtet Dorell im Gespräch mit dem SÜDKURIER über den Moment.